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буд 5 часть нем.doc
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05.03.2016
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Vorläufig festsetzte, nicht gering war, fand er, daß er sie ohne

Überanstrengung zu leisten vermochte. Dennoch erblaßte er bei dem

Gedanken, daß das Ganze vielleicht ein unnützer Streich sein könne, und

gestand sich, daß sein jetziges Haus für ihn, seine Frau, sein Kind und

die Dienerschaft ja eigentlich Raum in Fülle hatte. Aber seine

halbbewußten Bedürfnisse waren stärker, und in dem Wunsche, von außen

her in seinem Vorhaben bekräftigt und berechtigt zu werden, eröffnete er

sich zunächst seiner Schwester.

»Kurz, Tony, was hältst du von der Sache! Die Wendeltreppe zum

Badezimmer ist ja ganz spaßhaft, aber im Grunde ist das Ganze doch bloß

eine Schachtel. Es ist so wenig repräsentabel, wie? Und jetzt, wo du es

richtig dahin gebracht hast, daß ich Senator geworden bin ... Mit einem

Worte: Bin ich's mir schuldig ...?«

Ach, mein Gott, was war er sich in Madame Permaneders Augen nicht

schuldig! Sie war voll ernster Begeisterung. Sie kreuzte die Arme auf

der Brust und ging mit etwas erhobenen Schultern und zurückgelegtem

Kopfe im Zimmer umher.

»Da hast du recht, Tom! O Gott, wie recht du hast! Da gibt es gar keinen

Einwand, denn wer zum Überfluß eine Arnoldsen mit 100000 Talern hat ...

Übrigens bin ich stolz, daß du mich zuerst ins Vertrauen ziehst, das ist

schön von dir!... Und =wenn= schon, Tom, dann auch =vornehm=, das sage

ich dir ...!«

»Nun ja, der Meinung bin ich auch. Ich will etwas daranwenden. Voigt

soll es machen, und ich freue mich schon darauf, den Riß mit dir zu

besehen. Voigt hat viel Geschmack ...«

Die zweite Zustimmung, die Thomas sich einholte, war diejenige Gerdas.

Sie lobte den Plan durchaus. Das Getümmel des Umzuges würde nichts

Angenehmes sein, aber die Aussicht auf ein großes Musikzimmer mit guter

Akustik stimmte sie glücklich. Und was die alte Konsulin betraf, so war

sie sofort bereit, den Bau als logische Folge der übrigen Glücksfälle zu

betrachten, die sie mit Genugtuung und Dank gegen Gott erlebte. Seit der

Geburt des Erben und des Konsuls Wahl in den Rat äußerte sich ihr

Mutterstolz noch unverhohlener als früher; sie hatte eine Art, »mein

Sohn, der Senator« zu sagen, die die Damen Buddenbrook aus der Breiten

Straße aufs höchste irritierte.

Die alternden Mädchen fanden wahrhaftig allzu wenig Ablenkung von dem

Anblick des eklatanten Aufschwunges, den Thomas' äußeres Leben nahm. Am

Donnerstag die arme Klothilde zu verhöhnen, bereitete wenig Genugtuung,

und über Christian, der durch Vermittlung Mr. Richardsons, seines

ehemaligen Prinzipals, in London eine Stellung gefunden und von dort aus

ganz kürzlich den aberwitzigen Wunsch herübertelegraphiert hatte,

Fräulein Puvogel als Gattin sich zu nehmen, worauf er allerdings von der

Konsulin aufs strengste zurückgewiesen war ... über Christian, der ganz

einfach zur Rangordnung Jakob Krögers gehörte, waren die Akten

geschlossen. So entschädigte man sich ein wenig an den kleinen Schwächen

der Konsulin und Frau Permaneders, indem man zum Beispiel das Gespräch

auf Haartrachten brachte; denn die Konsulin war imstande, mit der

sanftesten Miene zu sagen, sie trage »ihr« Haar schlicht ... während

doch alle von Gott mit Verstand begabten Menschen, vor allen aber die

Damen Buddenbrook sich sagen mußten, daß der unveränderlich

rötlichblonde Scheitel unter der Haube der alten Dame längst nicht mehr

»ihr« Haar genannt werden könne. Noch lohnender aber war es, Kusine Tony

zu veranlassen, sich ein wenig über die Personen zu äußern, die ihr

bisheriges Leben in hassenswerter Weise beeinflußt hatten.

Tränen-Trieschke! Grünlich! Permaneder! Hagenströms!... Diese Namen, die

Tony, wenn sie gereizt ward, wie ebenso viele kleine Trompetenstöße des

Abscheus mit etwas emporgezogenen Schultern in die Luft hinein verlauten

ließ, klangen den Töchtern Onkel Gottholds recht angenehm in die Ohren.

Übrigens verhehlten sie sich nicht -- und übernahmen keineswegs die

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