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literatur seminar 8.doc
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9 Untersuchen Sie Peter Huchels Gedicht Dezember 1942 seiner Sammlung Chausseen Chausseen (19631.

a. Welche Bilder verwendet Huchel?

b. Was ist die Aussage dieses „Weihnachtsgedichts"?

Dezember 1942

Wie Wintergewitter ein rollender Hall.

Zerschossen die Lehmwand von Bethlehems Stall,

Es liegt Maria erschlagen vorm Tor,

Ihr blutig Haar an die Steine fror.

Drei Landser ziehen vermummt vorbei.

Nicht brennt ihr Ohr von des Kindes Schrei.

Im Beutel den letzten Sonnblumenkern,

Sie suchen den Weg und sehn keinen Stern.

Aurum, thus, myrrham offerunt...

Um kahles Gehöft streicht Krähe und Hund .

.. . quia natus est nobis Dominus.

Auf fahlem Gerippe glänzt Öl und Ruß.

Vor Stalingrad verweht die Chaussee.

Sie führt in die Totenkammer aus Schnee.

10. Interpretieren Sie Sarah Kirschs Gedicht Ich wollte meinen König töten aus ihrer Sammlung Zaubersprüche.

a. Was können Sie zur Form des Gedichts sagen?

b. Welche Maßnahmen werden gegen den König ergriffen?

c. Wie deuten Sie die letzten Zeilen? (Achten Sie auch auf den Titel.)

d.Was könnte der König repräsentieren?

Ich wollte meinen König töten

Ich wollte meinen König töten

Und wieder frei sein. Das Armband

Das er mir gab, den einen schönen

Namen

Legte ich ab und warf die Worte

Weg die ich gemacht hatte:

Vergleiche

Für seine Augen die Stimme die

Zunge Ich baute leergetnmkene Flaschen

auf

Füllte Explosives ein - das sollte ihn

Für immer verjagen. Damit

Die Rebellion vollständig würde

Verschloß ich die Tür, ging

Unter Menschen, verbrüderte mich

In verschiedenen Häusern – doch

Die Freiheit wollte nicht groß werden

Das Ding Seele dies bourgeoise Stück

Verharrte nicht nur, wurde milder

Tanzte wenn ich den Kopf

An gegen Mauern rannte. Ich ging

Den Gerüchten nach im Land die

Gegen ihn sprachen, sammelte

Drei Bände Verfehlungen eine

Mappe

Ungerechtigkeiten, selbst Lügen

Führte ich auf. Ganz zuletzt

Wollte ich ihn einfach verraten

Ich suchte ihn, den Plan zu vollenden

Küßte den andern, daß meinem

König nichts widerführe

11.Wolf Biermann nennt seine Bibel-Ballade ein „deutsches demokratisches Liebeslied".

a. Geben Sie den Inhalt kurz mit eigenen Worten wieder.

b. Wie deuten Sie das Bild der Kugel?

c. Welche Haltung Biermanns zu seinem Land drückt sich in dieser Ballade aus?

d. Wie verstehen Sie den Titel?

Bibel-Ballade

Und es begab sich im fünfundzwanzigsten Jahr

Der Deutschen Demokratischen Republik, da

Ließen die Herrschenden sich vom Volk

Ein gewaltiges Haus baun, mitten in Berlin

Auf dem Marx-Engels-Platz

Und sie gaben dem Bau diesen Namen: Palast

Der Republik. Da sagten die Bauarbeiter:

Das ist uns ein herrlicher Sozialismus mit einem

Palast in der Mitte. Da tauften die Kumpels

Das Werk ihrer Hände „Palatzo di Protzo"

Und lachten untereinander und bauten weiter. Und

Als der Beton gegossen wurde

Und die Stahlkonstruktion wuchs

In den geteilten Himmel dieser Stadt

Da schlief ich lange Nächte bei meiner Liebsten

Und ihr Vater war beim Palastbau Direktor

Für Projektierung und Mitglied

Der Bezirksleitung des Großen Vereins.

Da kauften seine Genossen von der Staatssicherheit

Sich den Vater und sagten ihm: Du, deine Tochter

Entweder sie geht weg von diesem Menschen

Oder du kannst beim Palast deinen Posten

Nicht länger behalten.

das weiß ich doch selber: die Kugel, du Kluge

die arme Kugel, sie kann nichts dafür. Und

trotzdem! es ist ja die dreimal verfluchte

die Kugel, die ich jetzt im Bauche spür. Ach

warum, warum musste sich

mein liebes Liebchen gegen mich

so prompt zur Kugel machen

- zur Kugel machen lassen?! aus Liebe

kommt, ach das tut weh, aus Liebe

kommt so prompt das blinde Hassen