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Wien - gastlich-köstlich

Sie müssen einfach davon gekostet haben: Apfelstrudel, Indianer mit Schlag, Sachertorte. Milchrahmstrudel. Marillenknödel. Nußkipferl, Palatschinken, Topfenknödel mit Zwetschkenröster... Die „Mehlspeis", die Patisserie in Wien, gilt weit und breit als die absolut beste. Weshalb die Jause, anderswo bloß „Kaffee und Kuchen" am Nachmittag, in Wien eine besonders beliebte Mahlzeit ist.

Die Wiener Küche ist nach wie vor die Küche der alten Donaumonarchie, ergänzt um einige Internationale Speisen Natürlich können Sie hier ein Steak bestellen, aber ein Tafelspitz. mit Gerösteten und Apfelkren wird Ihnen unvergesslich bleiben. Sie finden zwar auch Bouillon auf der Speisekarte, aber eine Grießnockerl- oder eine Lungenstradelsuppe sind eine echte Delikatesse. Auch beim bekannten Wiener Schnitzel liegt der Genuss nicht in der Raffinesse, sondern einfach in der Qualität der Küche begründet.

Man isst überall! gut in Wien: Im einfachen Gasthaus, auch Beisel genannt, kann man Lokalkolorit und Volksseele studieren, im vornehmen Restaurant wird zwischen echten Antiquitäten gepflegte Gastronomie zelebriert. Und vor allem abends kommt dazu noch der Würstelstand, an dem Opernbesucher wie Machtschwärmer ihre „Heiße" verzehren.

Im Sommer stellen viele Wirte ihre „Schanigarten" auf die Gasse, wo man im Freien sitzen kann: im Winter bieten Maronibrater auf ihren kleinen Ofen frisch geröstete Edelkastanien» (Maroni) an. Und im Wiener Kaffeehaus, dieser Oase im Großstadtleben, ist man „nicht zu Hause und doch nicht an der frischen Luft, wie ein Literat ironisch feststellte. Dort bestellt man übrigens nicht einfach Kaffee, sondern lässt sich einen „Kleinen Braunen", „Einspänner", „Türkischen" oder eine „Melange" servieren. Wie man auch nicht einfach den Kellner, sondern den „Herrn Ober" ruft Auch wenn man nur Zeitungen oder ein zweites Glas Wasser nachbestellt.

Die Österreicher essen jetzt - einem Trend der Zeit folgend - gesundheitsbewusster als noch vor einem Jahrzehnt. Zum Frühstück essen sie z.B. weniger süßes Gebäck, Kuchen oder Butter, dafür aber mehr Joghurt, Käse, Wurst und Margarine. Zu Mittag verzichten viele auf Suppen und essen auch weniger Schweinsbraten und Geselchtes. Auch trinken sie weniger Wein und Limonaden als früher, stattdessen aber bedeutend mehr Mineralwasser. Vor allem essen sie neuerdings sehr viel frisches Obst und Gemüse.

Dennoch hält die große Mehrheit der Österreicher an liebgewonnenen Essgewohnheiten fest und isst mit Vorliebe altbewährte Speisen. richtige Hausmannskost Ausländische Gerichte sind nicht sehr gefragt.

Alles in allem hat das Essen bei den Österreichern einen hohen Stellenwert. Gut zu essen und gut zu trinken, ist für 52 % der Erwachsenen wichtiger als etwa Reisen, Mode, Bekleidung und Sport.

Ein interessantes Detail am Rande: das Essen vollzieht sich in Österreich überwiegend im häuslichen Milieu, meist im Kreis der engeren Familie mit Gästen geht man allerdings lieber ins Restaurant.

Hinweise für Gourmets. Das Beisel.

In Wien heißt ein kleines Gasthaus auch „Beisel". Es ist ein beliebter Treffpunkt aller Altersgruppen, oft auch Sitz und Stammlokal von Sportvereinen und Freizeitclubs.

In den Beisel bekommt man im Allgemeinen gute Hausmannskost zu angemessenen Preisen. Warme Küche gibt es von 12-14und von 18-20 Uhr.

Zum Trinken: Neben Mineralwasser und alkoholfreien Getränken sind meist nur eine Sorte Bier, aber mindestens je zwei Weiß- und Rotweinsorten erhältlich. Den Wein trinkt man offen. zu Achteln oder Vierteln oder auch ..gespritzt". (Das ist 1/81Wein mit 1/81 Sodawasser.) Bier bekommt man in Flaschen oder offen: ein „Seidel" ist 1/3 1 ein „Krügel" ist½ 1. Der Österreicher gibt ungefähr 10 % Trinkgeld.