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Stilistische Figuren.doc
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25.09.2019
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- Das Warten auf die Assistenz- und Oberarzt war auch nicht unangenehm. Helga und die andere Studentin, die ihr und der sie assistierte redeten und scherzten mit ihm … (b.Schlink. Zuckererbsen.)

Vergleiche. Der rational präzisierende Vergleich, z.B.: Mein Sohn ist genauso groß wie sein Vater. * Meine Katze hat honiggelbe Augen. * Sie arbeitet mit Bienenfleiß.

Der metaphorische, hyperbolisch-emotionale Vergleich: Sie ist schlank wie eine Wespe. * Du hast Nerven wie Stricke!

Vergleiche sind in allen Bereichen der gesellschaftlichen Kommunikation verbreitet, z.B.:

Ich fühle mich in letzter Zeit nicht wohl“, berichtet ein Mann dem Arzt. „Ich arbeite wie ein Löwe, schlafe wie ein Murmeltier und bin trotzdem immer müde wie ein Hund." “Bedauere",“antwortet der Medicus,"S“e sind ein Fall für den Tierarzt.“

Einmalbildungen finden wir bei Schrifstellern und Dichtern, z.B.:

Gerüchte waren wie ein Schwarm Krähen aufgeflogen. (Remarque)

Ihr Flug gleicht einer Sonate, voll verblichener Akkorde und männlicher Schwermut … (Trakl)

Sein Lachen klang, als gluckste eine Quelle in der Brust. (Remarque)

Aufgabe 12. Welche Arten von Vergleichen kommen in folgenden Textauszügen vor? Welchen stilistischen Wert haben sie? Erläutern Sie das.

  • Aber sie bemerken gar nicht, dass ich sie vom Flur aus beobachte. … Nun, von Schweben kann kaum die Rede sein. Es ist ein lächerlicher Anblick, wie die dicke Anneliese, hochrot im Gesicht und völlig aus der Puste, zu einer bäuerlichen Polka herumhopst. Ewald wiederum hat seine Jacke ausgezogen und schwitzt aus allen Poren. Es sieht so aus, als ob alle beide einen Herzinfarkt ansteuern. (I. Noll. Ladylike.)

  • …, denn statt eines älteren, verkniffenen und von überschüssiger Magensäure geplagten Steuerprüfers begrüßte mich ein hellhäutiger junger Mann, bei dessen Anblick ich an ein Milchbrötchen denken musste. (S. Lenz. Ludmila.)

  • Fast überall in der großen Stadt war jetzt Feierabend, gesicherter Arbeitsschluss, und auf der Uferstraße neben dem Strom rollten sie heim: stetig und geräuschvoll und in unablässiger Kette, und es sah aus, als ob die ganze Welt unterwegs sei. (S. Lenz. Der Mann im Strom.)

- Über dem Parkplatz vibrierte die Luft vor Hitze. Klaus setzte sich in sein glühend heißes Auto und fühlte sich wie ein tiefgefrorenes Schnitzel in der Mikrowelle. Nach wenigen Sekunden stand ihm der Schweiß auf der Stirn. Dennoch rührte er sich nicht, schaltete weder die Klimaanlage an, noch machte er ein Fenster auf. Wie gelähmt saß er da und trank in kleinen Schlucken seine Milch. Um ihn herum luden Mütter ihre Kinder aus und ein und bewegten ihre Autos langsam und lautlos über den Parkplatz wie in einem großen, trägen Fischschwarm. (D. Dorrie. Reality.)

- Er nahm seine Reisetasche und setze sich wieder ins Auto. Zusammen mit LKWs, die erleuchtet waren wie Christbäume, glitt er durch die Nacht. (ebenda)

- Der rosa Himmel färbte das Meer purpur. Ein leichter Wind kam auf und bewegte das Wasser. Klaus ging das Herz wie ein Hefekuchen, und übermütig kief er ein paar Meter ins Meer. (ebenda)

- In der dritten Nacht nahm die Gluthitze in seinem Körper ein wenig ab, und die Erinnerung an seinen Liebeskummer kam zurück wie die Erinnerung an eine Wunde, wenn die Wirkung des Schmerzmittels verfliegt. Alles hätte so friedlich enden können, ohne Schmerzen, ohne Katzejammer, ohne Selbstmitleid, so eifach wie man ein Buch zuklappt, und jetzt tat ihm alles weh, sein Kopf dröhnte, seine Muskeln schmerzten, er fühlte sich mutterseelenallein, und plötzlich stürzten ihm völlig unerwartet die Tränen ins Gesicht. Erstaunt tastete Klaus über seine Augen. Es stimmte. Er flennte wie ein Kind. (ebenda)

Lexisch-grammatische Stilfiguren

Die Wiederholung kann verschiedene Stilwerte haben:

- sie hebt bestimmte Teile der Kommunikation hervor;

- sie trägt zur emotionalen, gefühlsmäßig gefärbten Rede bei;

- sie drückt Eintönigkeit, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung, Angst aus;

- sie offenbart die Grundidee;

- sie schiebt die Entspannung auf;

- sie erhöht den Grad der emotionalen Expressivität;

- sie erfüllt architektonische Funktion;

- sie erfüllt die parodierende Funktion;

- sie macht die Werbung eindringlich und einprägsam.

Die einfache Wiederholung: Du, ich hab´dich lieb, lieb, lieb.

Der grammatische Parallelismus: Und keiner weiß: wohin? Und alle fahren: mit. Und keiner weiß… und keiner weiß … und keiner weiß.

Die Aufzählung: Gewiss, sicher, freilich, eigentlich dürfte von Glück und Freuden nicht die Rede sein… (Auch gleichartige Nebensätze.)

Die bloße Anhäufung: Verbrechen, Habgierde, Heuchelei, Schamlosigkeit, das war Europa, nichts sonst.

Die Klimax (eine Folge immer stärker werdender Ausdrücke): Es regnete stundenlang, nächtelang, tagelang, wochenlang. (Dürrenmatt. Richter und sein Henker.)

- Gemessen an der Geschwindigkeit, die er seinem Fahrzeug verleihen konnte, schoss das Boot vorbei. Eine Weile hörte er noch die Ruderschläge, dann war alles vorbei: das Zittern, die Angst, die Gefahr. (S. Lenz. Es waren Habichte in der Luft.)

Die Antiklimax: Eure Exzellenzen! Höchste, hohe und geehrte Herrn!

Die Anapher (Wiederholung am Anfang der Sätze):

- Klaus blieb verletzt zurück, bis ihm einfiel, dass sie ihn durch die getönten Wagenfenster gar nicht hatte sehen können. Er war unsichtbar. Keiner sah ihn, keiner hörte ihn, keiner kümmerte sich um ihn, keiner war für, keiner gegen ihn. Keiner kam lächelnd auf ihn zu, um die Wagentür aufzureißen, ihn die Hand zu drücken und zu ihm zu sagen: „Ich danke Ihnen! Ohne Sie würde wirklich etwas fehlen auf dieser armen Welt.“

Er war vollkommen bedeutungslos. (D. Dörrie. Reality.)

Die Epipher (Wiederholung am Ende der Sätze): Er tut das alles mit Anteil, er isst beflissen, trinkt beflissen, liest beflissen. (Feuchtwanger)

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