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5.3.2. Klassifikationen der Antonyme

Wenn ein jedes Wort rein theoretisch bei sich ein Synonym haben kann, so ist es mit der Antonymie nicht der Fall. Die antonymischen Beziehungen zwischen den Wörtern sind begrenzt, weil viele Wörter und Wortgruppen vom dinglich-begrifflichen Gehalt aus, in der objektiven Realität also, keine Gegensätze haben können, z.B. Buch -* , hölzern -*, rechnen -* usw.

Nur bestimmte Wortgruppen lassen antonymische Beziehungen aufkommen. Es sind:

(a) Wörter, die qualitative Polaritäten bezeichnen können, z.B. laut - still; Stärke - Schwäche usw.;

(b)Wörter, die quantitative Gegensätze ausdrücken, z.B. viel - wenig; vermehren - vermindern usw.;

(c)Wörter, die lokale Oppositionen darstellen, z.B. oben - unten; weit - nah; heben - senken usw.;

(d)Wörter, die temporale Beziehungen widerspiegeln, z.B. Morgen - Abend; früh - spät, damals -jetzt, vorzeitig - rechtzeitig, jung - alt, aktuell - inaktuell usw.

(e) Wörter, die in unserem Bewusstsein als Bezeichnungen fürs Gute oder fürs Böse, Üble und Schlechte empfunden werden, z.B. Krieg - Frieden, Himmel - Hölle; Engel -Teufel; hassen - lieben, anständig - gemein; friedlich - bösartig, offen - hinterlistig; ehrlich - heimtückisch; tugendhaft - lasterhaft; gut - schlecht; friedfertig - aggressiv usw.

Diese Klassifikation der Antonyme basiert auf dem thematischen Prinzip (Thematische Klassifikation).

Die Antonyme können auch nach dem genetischen Prinzip klassifiziert werden. Viele Wörter standen als Antonyme seit jeher einander gegenüber. Sie können darum als primäre Antonyme bezeichnet werden, z.B. alt - jung, Mann - Frau usw. Andere Wörter erhielten entgegengesetzte Bedeutungen im Laufe der Sprachentwicklung, und zwar: (a) durch den Bedeutungswandel, z.B. arm (ursprünglich „mitleidswert") - reich (ursprünglich „königlich, mächtig"); (b) durch die Wortbildung, z.B. Erfolg - Misserfolg, kraftvoll - kraftlos usw. Solche Antonyme können darum als sekundäre bezeichnet werden.

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Da viele Wörter polysemantisch sind oder Synonyme bei sich haben, so können viele Wörter als Folge daraus antonymische Beziehungen nicht mit einem, sondern mit einigen Wörtern eingehen, zum Beispiel:

Traditionelle (strukturelle) Klassifikation

Sehr verbreitet ist aber die traditionelle oder strukturelle Klassifikation . Man unterscheidet hier die Antonyme nach ihrer Struktur:

  1. lexikalische oder polywurzelige (Tag - Nacht, Mann - Frau, früh -spät, gut -schlecht, gut - böse, schön - hässlich, nützlich - schädlich, kalt - warm, süss - sauer usw.)

  2. wortbildende oder monowurzelige Antonyme.

Im Verlaufe ihrer Entwicklung hatte die Sprache solche wortbildenden Mittel herausgebildet, mit deren Hilfe Antonyme gebildet werden können. Die Bildung der Antonyme erfolgt in der Regel mit Hilfe der Affigierung. Als Wortbildungsmittel treten auf:

a) Nominale Präfixe mit negativer Bedeutung, mit deren Hilfe Substantive und Adjektive gebildet werden:

„un"-, „miss"-, „anti"-, „a"-, „ir"-, „diis"-, „des"-, „in"-, „im"-, „an"-, „nicht"-

z.B. genau - ungenau, Ernte - Missernte, Faschist Antifaschist, normal -

anormal(auch:abnormal);, tonal - atonal; legal - illegal; asozial; missliebig, irrelevant;

diskontinuierlich; desillusioniert, indirekt; inkollegial; inakzeptabel; immoralisch;

anorganisch, anharmonisch; nichtindustriell.

Korrelative substantivisch-verbale Präfixe bzw. Halbpräfixe: „über"- / „unter"-,

„ober"- / „unter", „vor"- / „nach"- u.a., z.B. Überschrift - Unterschrift, überordnen -

unterordnen, Vorhut - Nachhut usw.

  1. Korrelative adjektivische Suffixe bzw. Halbsuffixe, die auf das Vorhandensein oder Fehlen einer Substanz bzw. Eigenschaft hinweisen: -„voll" / -„los", „reich" / -arm", - „voll" / „frei" u.a., z.B. freudevoll -freudelos, wasserreich - wasserarm, fehlervoll -fehlerfrei usw.

  2. Verbale, meist korrelative Präfixe bzw. Halbpräfixe: „ab"- / „an"-, „aus"- / „ein"-, „ab"- / „auf-, „be"- / „ent"- usw., z.B. anbinden - abbinden, aufmarschieren -ausmarschieren, einsteigen - aussteigen, abspulen - aufspulen, bewässern - entwässern, aufdecken - verdecken, verhüllen - enthüllen, entschweben - einschweben, betreiben -vertreiben, erblühen - verblühen, erkennen verkennen, zerreiben - einreiben, bedecken -aufdecken, zugehen - aufgehen, vorlaufen - verlaufen, zufließen - ausfließen usw.

Es gibt auch Fälle, wo ein und dasselbe Präfix, zu Synonymen hinzugefügt, Antonyme bildet, z.B. verachten <-» verehren (ver besitzt viele Bedeutungen, darunter die verstärkende und die verneinende).

Die Antonyme werden sehr gerne in der Literatur mit stilistischen Zwecken gebraucht, z.B.

Dunkel war 's, der Mond schien helle, Drinnen saß ein holder Jüngling,

Schnee lag auf der grünen Flur, Schwarzgelockt mit blondem Haar,

als ein Wagen blitzeschnelle Neben ihm 'ne alte Schachtel,

langsam um die Ecke fuhr. Zählte kaum ein halbes Jahr,

Drinnen saßen stehend Leute, In der Hand 'ne Butterwecke,

schweigsam ins Gespräch vertieft, Die mit Schmalz bestrichen war.

als ein totgeschoss 'ner Hase Droben auf dem Apfelbaume,

auf der Sandbank Schlittschuh' lief. Der sehr süsse Birnen trug,

hing des Frühlings letzte Pflaume Und an Nüssen noch genug (Volksmund)

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Hier und dort

I hier freiheit II hier gleichheit

dort knechtschaft dort ausbeutung

hier wohlstan hier aufbau

dort armut dort zerfall

hier friedfertigkeit hier friedensheer

dort kriegslüsternheit dort kriegstreiber

hier liebe hier leben

dort hass dort tod

dort satan dort böse

hier gott dort gut

IIIjenseits von hier und fernab von dort

such ich mir nen fetzen land wo ich mich ansiedle ohne feste begriffe

Günter Wallraff. Hier und dort

Widersinnig ist...

...wenn ein Stehkragen sitzt.

...wenn ein Rechtsanwalt, nach seinem Wohlbefinden gefragt, die Antwort gibt: ich kann nicht klagen.

... wenn sich jemand mit seinem schönem Rücken brüstet.

... wenn einer leise zur Laute singt.

... wenn einem Vegetarier alles wurst ist.

... wenn ein Rohköstler vor Wut kocht.

... wenn ein Hellseher zum Schwarzhörer wird.

... wenn ein Dicker sich schläunigst dünne macht.

... wenn ein Dünner sich dicke tut.

...wenn ein Spitzbube stumpfsinnig ist.

...wenn sich eine Dame ermannt.

...wenn sich drei Freunde entzweien.

...wenn ein Sänger sene Stimme abgibt.

...wenn ein Taucher ein oberflächlicher Mensch ist.

...wenn ein Geiger ein eintöniges Leben führt.

... wenn ein Luftschiffer nicht in die Höhe kommen kann Was ist paradox?

... wenn ein Vater ein Muttermal besitzt;

... wenn ein Onkel seinen Neffen vernichte« will;

...wenn ein Glatzkopf etwas haarsträubend findet;

...wenn einer ein ewgefleisch/er Vegetarier ist;

...wenn einer einen Heißhunger nach Gefrorenem hat;

...wenn einer mit seiner Flamme im Dunkelheit sitzt;

...wenn ein herrenloses Damenfahrrad aufgefunden wird.

...wenn dich eine Kuh anstiert;

...wenn ein Tischler seine Frau versohlt;

...wenn ein Schuster die seine vermöbelt

Sagwörter (Wellerismen): sie beruhen auf Gegensätzen und Widersprüchen, auf Parodieren der bekannten

Sprichwörter, auf lustigen Wortspielen).

  1. Aller Anfang ist schwer !" sagte der Dieb und stahl den Amboss.

  2. Reinlichkeit ist das halbe Leben ", sagte die Frau und fegte den Tisch mit dem Besen ab.

  3. Keine Mutter soll an ihrem Kinde verzagen ", sagte die Frau, als sie ihren Sohn zum Galgen fahren sah.

  4. Ich will dein Bestes ", sagte der Advokat zum Bauern und nahm sein Geld.

  5. Was sich liebt, das neckt sich ", sagte die Katze undfrass die Maus.

  6. Not kennt kein Gebot", sagte Hans und kämmte sich mit der Gabel.

  7. Ich bin von hoher Herkunft", sagte der Bauer; mein Vater ist Turmwächter gewesen "

  8. ,, Nur nicht ängstlich !", sagte der Hahn zum Regenwurf dafrass er ihn auf.

  9. Ich strafe meine Frau mit guten Worten», sagte der Pfarrer, da warf er ihr das Gesangbuch nach.

10. „ Das hilft gegen die Maus», sagte der Bauer und zündete sein Haus an.

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  1. Himmelan geht uns're Bahn», sagte der Dachdecker und fiel vom Dach.

  2. Der liebe Gott ist ja auch im Keller», sagte der Mönch und ging in den Weinkeller.

  3. Man muss der Sache auf den Grund gehen», sagte der Knecht und fiel in die Dünggrube

14. „Alles muss nach meinem Kopf gehen», sagte die Frau; da warf ihr der Mann die Suppenschüssel an den Kopf

  1. Alter schützt vor Torheit nicht", sagte die Greisin, und ließ sich liften.

  2. Geld stinkt nicht", sagte der Umweltschützer, nachdem er seinen Geruchssinn für 20.000 Mark verkauft hatte.

17.,, Viel Kinder, viel Segen ", sagte der Küster, als er den Taufschilling in die Tasche steckte.

  1. Zeit ist Geld", sagte der Ober, da addierte er das Datum mit.

  2. Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb", sagte der Lausbub, da gab er dem anderen lachendeine Ohrfeige.

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