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Історія німецької мови - 2013-2014 (Тема 3).doc
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Das 3. Studienjahr

Geschichte der deutschen Sprache (das Lehrmaterial)

THEMA 3

DAS ALTHOCHDEUTSCH

Das Wort „deutsch"

Das Aufkommen des Wortes „deutsch" führt uns in die Zeit zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert, in der es zur ersten bewussten Zusammenfassung der­jenigen germanischen Stämme kam, die später das deutsche Volk bildeten.

Das Wort „deutsch" hat sich aus dem germanischen Wort entwickelt, das wir аls gotisch þiuda (Volk, Volksstamm) kennen, das ahd. diot, mhd. diët heißt und in Verbindungen wie Dietrich, Dietmar, Detlev noch heute weiterlebt. Das Eigenschaftswort dazu lautet diutisk (latinisiert theodiscus), mhd. diutsch (sprich dütsch) und tiu(t)sch. Es bedeutet volkhaft, volkstümlich, dem Volke eigen.

Die „lingua theodisca" ist also die Sprache des Volkes im Gegensatz zu der „lingua latina", der lateinischen Sprache der Geistlichen und Gelehrten.

Die romanisierten Franken in Frankreich haben seit dem 8. Jahrhundert, also seit der Karolingerzeit, mit dem Ausdruck „theodiscus" die Sprache der ost­rheinischen Stämme bezeichnet. Diese zunächst rein sprachliche Bezeichnung wird allmählich durch das wachsende Gefühl volklicher Zusammengehörigkeit zu einer Bezeichnung für die Volksart und schließlich Bezeichnung für die politische Zusammengehörigkeit.

3. 1. Die Merkmale des Althochdeutschen

Die noch heute bestehende sprachliche Aufgliederung Deutschlands in ein nieder­deutsches (oder plattdeutsches) und ein hochdeutsches Sprachgebiet ist durch die zweite oder hochdeutsche Lautverschiebung hervorgerufen worden.

Sie be­ginnt auf deutschem Boden etwa 1000 Jahre nach der ersten Lautverschiebung, also etwa im 5. Jahrhundert, und dringt im Laufe von mehreren Jahrhunderten, von Süddeutschland ausgehend, nach dem Norden zu vor.

Diese sprachliche Be­wegung verebbt an der „Benrather Linie", der deutschen „Ost-West-Furche", die von Aachen über Düsseldorf, Kassel, Aschersleben, Saalemündung, Wittenberg, Doberlug, Lübben nach Frankfurt a. d. Oder führt und Deutschland in ein südliches und ein nördliches Sprachgebiet teilt.

Benrather Linie markiert den nördlichen Bereich der 2. Lautverschiebung und wird mit der Tenuesverschiebung kch in Verbindung gebracht (makenmachen). Benannt ist die Benrather Linie nach dem Ort, in dessen Nähe sie den Rhein überschreitet.

3. 2. Die zweite Lautverschiebung

3.2.1. Die Verschiebung betrifft vor allem die stimmlosen (harten) Verschlusslaute (Tenues) p, t, k.

p wird a) im Inlaut und Auslaut nach Vokalen zu ff (teilweise zu f vereinfacht),

b) im Anlaut und Inlaut nach Konsonanten (l, m, r und in der Ver­dopplung) zu pf, das nach l und r im weiteren Verlauf zu f wird:

a) got. slēpan, engl, sleep: ahd. slâfan (nhd. schlafen);

got. skip, engl, ship: ahd. skif (nhd. Schiff);

d) got. pund, engl, pound: ahd. pfunt (nhd. Pfund);

lat. planta, engl, plant: ahd. pflanza (nhd. Pflanze).

t wird a) im In- und Auslaut nach Vokalen zu zz (gesprochen ss), teilweise zu z (gesprochen s) vereinfacht;

b) im Anlaut und Inlaut nach Konsonanten (1, n, r und in der Ver­dopplung) zu tz (auch z geschrieben):

a) got. itan engl. eat : ahd. ezzan (nhd. essen)

got. þata eng. that : ahd. daz (nhd. das)

b)got. twalif eng. twelve : ahd. zwelif (nhd. zwölf)

k wird im In- und Auslaut nach Vokalen zu hh (gesprochen ch wie in acht und ich):

got. brikan, engl. break : ahd. brehhan (brechen).

3.2.2. Die stimmhaften Verschlusslaute b, d, g werden nur im oberdeutschen Gebiet zu

b > p got. bairan engl. bear : obd. peran (tragen: vgl. nhd. gebären,

Nach­silbe -bar).

d > t got. daúhtar engl. daughter : ahd. tohter, nhd. Tochter.

3.2.3. Im gesamten deutschen Sprachgebiet – also auch im Niederdeutschen – erfolgte nach den anderen Lautverschiebungsvorgängen noch der Wandel von

Þ > d got. þreis engl. three : ahd. drai nhd. drei

got. broþar engl. brother : ahd. brouder nhd. Bruder.