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7 Mythologie und Religion

Zahlreiche Mythen erzählen von einem Weltenbaum, der die Weltachse darstellt, um die der Kosmos gruppiert ist. Bei den nordischen Völkern war es z. B. die Weltesche Yggdrasil, unter deren Krone die Asen ihr Gericht abhielten.

In vielen alten Kulturen und Religionen wurden Bäume oder Haine als Sitz der Götter oder anderer übernatürlicher Wesen verehrt. So spielt der Baum in den Mythen der Völker auch als Lebensbaum (zum Beispiel die Sykomore bei den Ägyptern oder der Baum des Lebens in der jüdischen Mythologie), als Baum der Unsterblichkeit (der Pfirsichbaum in China) oder als Symbol des Erwachens im Buddhismus (der Bodhibaum), unter dem Buddha die Erleuchtung fand, eine Rolle.

Auch in der Bibel werden Bäume immer wieder erwähnt. Das Alte wie das Neue Testament nennen unterschiedliche Baumarten wie zum Beispiel den Olivenbaum oder den Feigenbaum, mit dessen relativ großen Blättern das erste Menschenpaar Adam und Eva laut 1. Mose/Genesis 3:7 nach ihrem Sündenfall ihre Blöße bedeckten. Im 1. Buch Mose, der Genesis, wird in Kapitel 1 in den Versen 11 und 12 berichtet, dass Gott die Bäume und insbesondere die fruchttragenden Bäume in seiner Schöpfung der Welt hervorbrachte. Zwei Bäume jedoch spielen in der Bibel eine entscheidende Rolle: der Baum des Lebens sowie der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. So hat der Baum auch in der christlichen Ikonographie eine besondere Bedeutung. Dem Baum als Symbol des Sündenfalls, um dessen Stamm sich eine Schlange windet, steht häufig das hölzerne Kreuz als Symbol der Erlösung gegenüber. Ein dürrer und ein grünender Baum symbolisieren in den Dogmenallegorien der Reformationszeit den Alten und den Neuen Bund. In der Pflanzensymbolik haben verschiedene Baumarten wie auch ihre Blätter, Zweige und Früchte eine besondere Bedeutung. So weist die Akazie auf die Unsterblichkeit der menschlichen Seele hin, der Ölbaum auf den Frieden und ist ein altes marianisches Symbol für die Verkündigung an Maria. Der Zapfen der Pinie weist auf die Leben spendende Gnade und Kraft Gottes hin, die Stechpalme, aus deren Zweigen nach der Legende die Dornenkrone gefertigt war, auf die Passion Christi.

8 Extreme Bäume

Der höchste Baum der Welt ist der „Hyperion“, ein Küstenmammutbaum (Sequoia sempervirens) im Redwood-Nationalpark in Kalifornien mit 115,5 m Wuchshöhe.

Der höchste Baum Deutschlands ist eine 63,33 m (Stand: 18. August 2008) hohe Douglasie (Pseudotsuga menziesii) im Freiburger Stadtwald[3].

Der voluminöseste Baum der Welt ist angeblich der General Sherman Tree, ein Riesenmammutbaum im Sequoia National Park, Kalifornien, USA (Volumen zirka 1489 Kubikmeter, Gewicht zirka 1385 Tonnen (US), Alter rund 2500 Jahre).

Der dickste Baum ist der „Baum von Tule“, eine Mexikanische Sumpfzypresse (Taxodium mucronatum) in Santa María del Tule im mexikanischen Staat Oaxaca. Sein Durchmesser an der dicksten Stelle beträgt 14,05 m.

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Bild 9. Bonsai

ie ältesten Bäume sind – gemäß verbürgter Jahresringzählung – über 4800 Jahre alte Langlebige Kiefern (Pinus longaeva, früher als Varietät der Grannen-Kiefer angesehen) in den White Mountains in Kalifornien. 2008 wurden unter einer Fichte in der Provinz Dalarna in Schweden Holzstücke gefunden, die auf ein Alter von 9.550 Jahre datiert wurden und genetisch identisch mit dem darüber wachsenden Baum sein sollen.

Das älteste Wurzelsystem der Welt ist das der „Huon Pine“ in Tasmanien, welches mindestens 10.500 Jahre (vielleicht sogar 50.000 Jahre) alt ist. Aus den uralten Wurzeln sprießen immer wieder neue, genetisch identische Baumexemplare. Die Älteste darunter ist etwa 2000 Jahre alt.

Die winterhärtesten Bäume sind die Dahurische Lärche (Larix gmelinii) und die Ostasiatische Zwerg-Kiefer (Pinus pumila): Sie widerstehen Temperaturen bis zu −70 °C.

Die Dahurische Lärche ist auch die Baumart, die am weitesten im Norden überleben kann: 72° 30' N, 102° 27' O.

Die Bäume in der größten Höhe finden sich auf 4600 m Seehöhe am Osthimalaya in Sichuan; dort gedeiht die Schuppenrindige Tanne (Abies squamata).

Das Holz geringster Dichte ist jenes des Balsabaumes.

Bäume, die bis dahin kahle Flächen besiedeln können, so genannte Pionierpflanzen, sind zum Beispiel bestimmte Birken-, Weiden- und Pappelarten.

In der Bonsaikunst versucht man, das Abbild eines uralten und erhabenen Baumes in klein in der Schale nachzuahmen.