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Metodichka_Konjunktiv.doc
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19.08.2019
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1. Kontrahenten

Ferdinand Freiligrath und Georg Herwegh waren auf literaturtheoretischem Felde Kontrahenten. Langsam und eindringlich der eine, beredt, und eitel der andere, versuchten sie im Pariser Exil Jenny von Westphalen zu überzeugen — jeder für seinen Standpunkt.

Als Jenny gefragt wurde, wer den stärksten Eindruck auf sie gemacht habe, Freiligrath oder „die eiserne Lerche“, antwortete sie nach kurzem Grübeln:

„Wenn Herwegh mit mir spricht, bin ich überzeugt, er sei der klügste Dichter Deutschlands. Aber nach einem Gespräch mit Freiligrath muss ich glauben, ich sei die klügste Frau von ganz Paris.“

2. Die schlechte Zensur

Brecht, der schwach in Französisch war, und sein Freund, der schlechte Zensuren in Latein hatte, konnten nur versetzt werden, wenn sie noch eine gute Abschlussarbeit schrieben. Aber die Lateinarbeit des einen fiel ebenso mäßig aus wie die Französischarbeit des anderen. Darauf radierte der Freund einige Fehler in der Lateinarbeit aus und behauptete dreist, der Professor habe sich wohl verzählt. Der aber hielt das Heft gegen das Licht, entdeckte die radierten Stellen, und eine Ohrfeige tat das übrige.

Brecht, der nun wusste, dass es so nicht geht, nahm rote Tinte und strich sich noch einige „Fehler“ mehr an. Dann ging er zum Professor und fragte ihn, was hier falsch sei. Der Lehrer musste bestürzt zugeben, dass diese Worte richtig seien und er zu viel Fehler angestrichen habe. „Dann“, sagte Brecht, „muss ich doch eine bessere Zensur bekommen.“ Der Professor änderte die Zensur, und Brecht wurde versetzt.

3. „Haben Sie schon mal eine falsche Diagnose gestellt?“

„Ja, einmal. Ich habe einem Kranken, der ein wenig an Fettsucht litt, gesagt, dass seine Krankheit nur Einbildung sei und er deswegen keinen Arzt brauche, sondern sich nur mehr Bewegung machen solle.“

„Und er war ernstlich krank?“

„Nein, aber Millionär!“

Übung 14. Lesen Sie den folgenden Text, verwandeln Sie die direkte Rede in die indirekte und gebrauchen Sie den Konjunktiv:

Das Wunder

In einer deutschen Schule wollte der Lehrer seinen Schülern das Wort Wunder erklären. Dieser Lehrer arbeitete nach der Methode, die damals gerade Mode war und nach der das neue Wort nicht vom Lehrer genannt, sondern von den Schülern erraten wurde. Der Lehrer gab eine Situation, die Schüler sollten das Wort nennen. Da gibt der Lehrer folgende Situation: „Ich steige auf das Dach eines neunstöckigen Hauses und sehe hinunter. Der Kopf schwindelt mir, ich verliere das Gleichgewicht und falle hinunter. Ich denke: Nun ist mein Leben zu Ende. Aber da fühle ich den Wind mich langsam tragen und mich auf den Boden legen. Mir ist nichts passiert. Ich bin absolut gesund. Was ist das, Kinder?“ Die Kinder schweigen. Da hebt ein Junge den kleinen Finger und sagt: „Das ist ein Glück, Herr Lehrer!“

„Gut!“ sagt der Lehrer, „das ist ein Glück! Aber ich steige zum zweiten Mal aufs Dach dieses Hauses. Der Kopf schwindelt mir wieder, und ich falle nochmals hinunter. Und wieder geschieht mir nichts. Was ist denn das, Glück kann man es nicht nennen, von Glück kann man das erste Mal reden, aber wenn es das zweite Mal kein Glück ist, so ist es was?“ „Ein Zufall!“ bekommt der Lehrer zur Antwort.

Der Lehrer lächelt verlegen, denn er möchte das Wort Wunder hören, trotzdem gibt er seine wunderliche Methode nicht auf. „Schon recht“, sagt er, „aber ich steige das dritte Mal aufs Dach des Hauses und mir passiert dasselbe. Es kann hier kein Zufall mehr sein. Was ist es jetzt?“ „Übung!“ schreit die Klasse freudig.

Der Lehrer hat die Antwort, die er wünschte, nicht bekommen.

Übung 15. Schreiben Sie den Brief in der Form der indirekten Rede ohne Konjunktion „dass":

Meine Schwester Nina, die in der Hauptstadt wohnt, schreibt mir: „Das Schuljahr ist zu Ende, mein Sohn Boris hat zwei Wochen Ferien. Im Frühling war er mehrere Wochen krank und versäumte viele Stunden. Deshalb lernte er vor den Prüfungen sehr viel. Ich habe Boris für zwei Monate in ein Erholungsheim geschickt. An frischer Luft wird er sich hoffentlich gut erholen und wieder zu Kräften kommen. Sobald ich weiß, wie es ihm geht, schreibe ich wieder."

Übung 16. Geben Sie den Inhalt des Briefes in der Form der indirekten Rede wieder. Beginnen Sie mit den Worten: Alexanders Freund schreibt ihm, ...

Lieber Alexander! Ich befinde mich seit zwei Tagen auf der Krim. Ich habe eine schwere Lungenentzündung durchgemacht. In den ersten Tagen nach der Reise war ich müde und konnte mich nicht an die Seeluft und den Wind gewöhnen. Aber heute geht es mir viel besser. Ich mache täglich Spaziergänge am Strand. Ich fahre auch mit meinen Zimmernachbarn mit dem Segelboot. In zwei Tagen werden wir einen Ausflug nach Jalta machen. Das schönste ist der Strand und der Anblick des Schwarzen Meeres. Man weiß nicht, was man vor Entzücken sagen soll. Die Sonne, das Meer und die Seeluft müssen jeden Menschen gesund machen. Ich hoffe auf ein frohes Wiedersehen!

Übung 17. Formen Sie die direkte Rede der folgenden Geschichten in die indirekte Rede mit Konjunktiv um:

Heinrich IV. jagte einmal im Wald von Vendöme. Er verlor sein Gefolge und stieß auf einen Bauern, der unter einem Baum saß. „Was machst du denn da?“ folgte der König.

„Monsieur, ich sitze da und warte, bis der König vorbeikommt.“ — „Setze dich hinter mich aufs Pferd“, sagte nun Heinrich IV., ich führe dich dorthin, wo du den König nach Herzenslust betrachten kannst.“ Der Bauer saß auf, und unterwegs fragte er den König: Woran werde ich aber den König erkennen?“ — „Achte nur darauf, wer seinen Hut aufbehalten wird, denn alle anderen werden den Kopf entblößen.'“

Sie stießen wieder auf das Gefolge, und alle Herren grüßten tief. „Nun“, sagte der König zum Bauern, „welcher ist also der König?“ — „Entweder seid Ihr es, meinte der Bauer, „oder ich bin's, denn außer uns hat keiner den Hut auf dem Kopf."

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