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Лекции - Стилистика немецкого языка.doc
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Der Stil der Wissenschaft

Dieser Stil ist durch folgende Stilzüge gekennzeichnet: Sachlichkeit, Logik, Klarheit und Faßbarkeit. Diese Stilzüge treten sowohl in akademischen als auch in populärwissenschaftlichen und in polemischen Schriften auf. Gewiß eignet den populärwissenschaftlichen Arbeiten ein Grad von Emotionalität, der einem akademisch-wissenschaftlichen Werk fremd ist. Gewiß unterscheiden sich auch die einzelnen Zweige der Wissenschaft durch manche Verschiedenheit in der sprachlichen Realisierung der Stilzüge (z.B., linguistische und mathematische Abhandlungen).

Für alle Typen wissenschaftlicher Prosa ist die Verwendung außersprachlicher Hilfsmittel typisch: statistische Tabellen, Strichbilder, Diagramme, Skizzen u.s.w.

Charakterisieren wir den Wortschatz im Dienst der Sachlichkeit und Klarheit. Die lexische Grundlage bildet die neutrale literarische Lexik in Verbindung mit funktional-stilistischer Lexik, d.h. mit Terminologie, mit Realienbeziehungen und mit nichtterminalogischen Klischees. Sie helfen den Sachverhalt eindeutig und sprachökonomisch auszudrücken.

Zur funktional-stilistischer Lexik gehört auch eine bestimmte Zahl verbaler analytischen Fügungen, die als ideographische Synonyme zu den entsprechenden einfachen Verben neue inhaltliche Schattierungen bringen. Im wissenschaftlichen Stil sind auch abstrakte Substantive stark vertreten.

Emotional gefärbte Wörter, satirische Neubildungen sind sehr selten. Dialektismen, Vulgarismen widersprechen den Normen des wissenschaftlichen Stils. Zum größten Teil werden gemeinsprachliche Tropen und Vergleiche verwendet. Aber sie sind kein Schmuck, sie sind ein Mittel der Erkenntnis:

Die sibirische Taiga, eine gewaltige Vorratskammer der Natur.

Der Gebrauch der Mittel der Bildlichkeit hängt einerseits vom Individualstil des Verfassers ab, anderseits von der funktionalen Spezifik des konkreten Fachgebiets.

Betrachten wir weiter die Syntax. Selbstverständlich herrscht der Aussagesatz vor – und damit die ruhige Aussageintonation. Ein und derselbe Wissenschaftler kann zu ganz verschiedener Schreibweise neigen. Er kann streng akademische Haltung wählen und er kann die gesamte Darstellung auflockern. Alles hängt von der Zweckbestimmung seiner Arbeit ab.

Die Besonderheiten auf der syntaktischen Ebene: - sparsame Verwendung von Ausrufesätzen;

  • Fragesätze sind ein charakterisches Merkmal der Syntax in wissenschaftlichen Stil;

  • Rhetorische Fragen, Frage und Antwort (Was ist hier das Wort? Ein Substantiv? Gewiß nicht.) dienen zur expressiven Dynamisierung und als Mittel der Polemik.

  • die wissenschaftliche Prosa gebraucht Parallelismus und Antithese, Aufzählung und Wiederholung, also die gleichen Mittel, die in anderen Stilen als lexikalische und grammatische Mittel der Emotionalität gelten, im Dienst der Sachlichkeit und Logik.

Im wissenschaftlichen Stil hat sich auch die Tradition herausgebildet, zur Wahrung der Objektivität die Ich-Form zu meiden:

Der Verfasser dieses Artikels ist der Meinung…

Wie es scheint…

Man gebraucht auch wir anstatt ich. Die architektonische Funktion von Frage und Antwort zieht spezielle „Gliederungswörter“ nach sich: erstens, zweitens, einmal, zum anderen. Architektonische Funktion üben auch die sog. „Vorreiter“ aus:

Was diese Frage betrifft…

Es muss besonders betont werden…

Sie zeigen die Übergänge zu neuen Gedanken. Jeder wissenschaftlichen Arbeit eignet streng geschlossene Architektonik. Dazu helfen sprachliche Klischees, die sog. „Mittel der Verzahnung“:

Wie schon gesagt wurde…

Fassen wir nun zusammen…