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1.7 Die Oppositionsverhältnisse im System der Wortarten.

Vor allem treffen wir in der einschlägigen Literatur Äußerungen darüber, dass es „höhere" und „niedere" Wortarten gibt; dass der Wortschatz aus einigen „Grundwortarten" und einem „Restbestand" besteht. Beispiel Brinkmann: „Es gibt Wortarten, die eine unveränderliche Gestalt besitzen, weil ihr Auftrag im Satze immer derselbe bleibt und darum von ihnen keine Anpassung der Gestalt an wechselnde Aufgaben verlangt wird; das sind etwa die Signalwörter (Konjunktionen), die der Auffassung eine bestimmte Richtung weisen, oder die Beziehungswörter (Präpositionen), die Gegenstände (Substantive) und Geschehen (Verben) auf Raum und Zeit beziehen, Sie führen in der Sprache ein niederes, untergeordnetes Dasein, so wichtig und hilfreich sie in der Rede werden können. Sie sind nur Mittel der Rede, Wörter im Dienst, kein eigenständiges Gebilde, in dem die Welt auf eine eigentümliche Weise erscheint. Von ihnen sind die höheren Wortarten deutlich abgehoben, vor allem Substantiv, Adjektiv und Verbum, die als höhere Art über eine differenzierte Gestalt und bewegliche Glieder verfügen; mit ihnen passen sie sich der Auf gäbe an, zu der sie gerufen werden. Sie haben nicht wie die niederen Arten nur einen Stellenwert im Satz, sondern fassen unabhängig vom Satz die Welt auf eigene Weise; außerdem sind sie nicht auf eine Stelle im Satze festgelegt, sondern können in ihm verschiedene Stellen besetzen und bedürfen darum einer beweglichen Gestalt".

Der Terminus strukturell-semantischer Typ von Wörtern, den V.W. Winogradow bei der Gruppierung der Wortarten zu Wortartkoraplexen gebraucht, betont die unlösliche Verbindung semantischer (lexikalischer) und struktureller (morphologischer und syntaktischer) Beschaffenheiten der Wörter, die sich zu Wortartkomplexen gruppieren lassen. In semantischer Hinsicht stehen einander vor allem zwei große Wortartkomplexe gegenüber. Auf der einen Seite stehen die Wortarten mit „benennender" oder „nominativer" Funktion, die Benennungen von Gegenstünden, Vorgängen, Eigenschaften, Umstandsbezie-hungen; das sind Wörter — Benennungen oder Wortarten im eigentlichen Sinne nach Winogradow; Begriffswörter, Autosemantika.

Auf der anderen Seite stehen die „Redeteilchen" oder Funktionswörter nach Winogradow oder die Synsemantika.

Die Autosemantika werden weiter unterteilt in: a) benennende oder nominative Wortarten, die die Erscheinungen der außersprachlichen Wirklichkeit bezeichnen — das sind Substantive, Adjektive, Adverbien, Verben; b) verweisende Wörter — die Pronomen; ihre wortartliche Eigenart besteht darin, dass sie die Erscheinungen der Wirklichkeit nicht nennen, sondern auf sie verweisen; с) zählende (numerative) Wörter— die Numeralien; auch sie nennen nicht die Erscheinungen der Außenwelt, doch haben sie eine autosemantische Bedeutung, indem sie das Zählen ermöglichen.

Ein besonderer strukturell-semantischer Ttyp von Wörtern sind die Modalwörter. Man kann kaum den Sprachforschern Recht geben, die die Modalwörter, die man manchmal Schaltwörter oder Parenthetika nennt, unter die Synsemantika neben die Präpositionen, Konjunktionen und Partikeln ordnen. Freilich ist eine gewisse Ähnlichkeit mit den Synsemantika nicht zu verkennen, da in der Bedeutung der Modalwörter (z. B. wohl, wahrscheinlich, vielleicht, gewiss'Ja, nein) auch lexikalische und grammatische Momente eng verflochten sind, und der Ausdruck der Modalität, der ihre verallgemeinerte Wortklassenbedeutung ausmacht, ja eigentlich zu den grammatischen Bedeutungen gehört. Aber auch von der Bedeutung dieser Wörter ausgehend, kann man sie kaum Synsemantika nennen, da die Bedeutung jedes Modalwortes (vgl. die Beispiele oben) auch beim isolierten Wort im Gegensatz zur Bedeutung der Präpositionen, Konjunktionen und Partikeln deutlich auftritt.

Was die Interjektionen betrifft, so bilden sie nach der Meinung der meisten Sprachforscher, der wir durchaus zustimmen, eine ganz besondere, den anderen Wortarten gegenüberstehende Wortklasse, also den vierten strukturell-semantischen Wortarttyp. Die Interjektionen sind Synsemantika besonderer Art; der Charakter der Empfindung, die eine echte Interjektion ausdrückt, wird durch die Situation oder den Kontext verdeutlicht.

Семинар 2 Das Substantiv