Stile_Sviridjuk
.pdfschnelleres Sprechtempo; Gebrauch von mehrsilbigen rhythmischen Takten;
überwiegend die fallende Tonführung; die Zahl der Pausen entspricht den Syntagmen; nicht oft werden selbständige rhythmische Takte realisiert.
Der offizielle Stil eignet sich für verschiedene Redeweisen im offiziellen Verkehr.
Der offizielle Stil ist ein Stil für den öffentlichen Verkehrs und die offizielle Verständigung zwischen den öffentlichen Behörden, öffentlichen Organisationen und der Bevölkerung.
Dazu gehören folgende Textsorten:
Bekanntmachung; Anweisung, Gesuch, Beschwerde, Eingabe; amtliche Formulare
(Anträge, Kindergeld, Rente usw.);.
Offizielle Briefe: Antrag, Einladung, Kündigung.
Aufgabe 5. Hören Sie sich Durchsagen https://www.youtube.com/watch?v=pTJiUZe775c an.
Schreiben Sie sie auf. Beachten Sie die Rhythmisierung der Rede.
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Aufgabe 5a. Transkribieren Sie den von Ihnen aufgeschriebenen Textabschnitt. Beachten Sie die phonetischen Erscheinungen im Text.
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Aufgabe 5b. Bemühen Sie sich um das ideale Vorlesen der Ansagen. Beachten
Sie die segmentalen und suprasegmentalen Merkmale der Rede.
Aufgabe 6. Hören Sie sich einen Vortrag über ein Schulsystem an. Beachten Sie die suprasegmentalen Merkmale der Rede.
Aufgabe 7. Bereiten Sie einen Text mit dem offiziellen Stil vor. Markieren Sie ich Ihrem Text Pausen und Melodiearten. Präsentieren Sie ihn im Kurs.
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Das standardsprachliche Gespräch
Die phonostilisitische Ebene des Gesprächs umfasst ein breites Spektrum von privaten Kommunikationssituationen. Sie reicht vom dialogisch angelegten
Vortrag bis zum überregionalen geführten familiären Gespräch.
4. Der Stil der Umgangssprache ist für den alltäglichen Verkehr charakteristisch, er kommt hauptsächlich in Form eines Gesprächs oder einer Unterhaltung vor.
Dieser Stil wird durch die Ungezwungenheit und Lockerheit, Situationsbezogenheit und durch Emotionalität charakteristisch. Als segmentale
Merkmale des Stils der alltäglichen Umgangssprache seien folgende genannt: o Ausfall des Schwa in allen Suffixen –en, häufig auch in –em und –el. z.B. ziehen – [tsi:n], wollen – [vɔln], hören - [hø:ɐn];
o Vokalreduktion in Artikeln, Pronomen und anderen Funktionswörtern;
Z.B. kann er das – [kan ɐ das], ich weis nicht - [ç vaes niç], an der Wand – [’an dɛɐ (dɐ) vant];
o Ausfall des festen Stimmeinsatzes;
o Ausfall des t in "ist", "jetzt", "nicht" in mehreren gebrauchshäufigen Wörtern;
o Vokalisches R oder Ausfall des R nach Kurzvokalen im Auslaut;
Im Gespräch wird im Auslaut nach Kurzvokalen das R vokalisiert oder elidiert.
Z.B. "wird" – [vɪɐt] oder [vi:t]; Turm [tʊɐm] oder [tʊ:m]
o Auslautverhärtung von b, d, g im Auslaut oder am Ende des Morphems; o Ausfall von – l in "also, mal, -lich";
o phonetische Ellipsen;
o elliptische Realisation fester Wendungen.
Eine große Rolle spielt die Sprechsituation und die nicht sprachlichen Mittel:
Mimik, Gestik, die Reaktion des Gesprächspartners. Solche sprachlich nicht lexikalischen Mittel wie emotionelle Information, Betonung, Pausen, Sprechtempo,
Rhythmus spielen nicht die letzte Rolle bei der Verwirklichung des alltäglichen
Sprachverkehrs. Als suprasegmentale Merkmale des Gesprächs sind:
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o schnelles Sprechtempo; breiter Intensitätsumfang; o große Zahl der Satzbetonungen;
o große Zahl der kurzen rhythmischen Takte;
o große Zahl der rhythmischen Phrasen mit fallender Tonführung; o Einwirkung der mundartlichen Intonation.
(Rues B. Phonetische Transkription des Deutschen. Arbeitsbuch. – Verlag Tübingen. – 2007. - S. 73)
Merken Sie sich! Kontrastakzent
Neben dem normalen Satzakzent kann im Deutschen jedes beliebige Wort oder jede beliebige Silbe eines Satzes durch einen Kontrastakzent besonders hervorgehoben werden. So impliziert z.B. der Satz Paul kommt morgen. "und nicht jemand anderer", wie der Hörer vielleicht angenommen hatte.
Grundsätze des freien Sprechens.
Die freie Rede ist die höchste Stufe der sprecherischen Kunst. Das ist inhaltlich vorbereitete und gegliederte, aber frei von den Hörern geformte mündliche Mitteilung. Diese Mitteilung beeinflusst das Denken, Fühlen und Wollen der Zuhörer.
Die freie Rede kann verschiedene Aufgaben in der Sprechkommunikation
haben. Sie teilt etwas mit, bringt die Gefühle zum Ausdruck, appelliert an den Hörer. Jedes Mal muss sie anders gestaltet werden. Für alle Formen der freien Rede gelten aber die folgenden Grundsätze:
Der Redner muss perfekt den Stoff beherrschen, von dem er spricht. Er muss sich genau die Grenzen setzen, was er in seiner Rede anpackt und wovon er ein anderes Mal spricht.
Die Rede muss gründlich geplant sein. Es hat sich vielfach die Dreiteilung bewährt: Behauptung – Beweise – Schlussfolgerungen.
Die Argumente müssen überzeugend sein. Es ist günstig, wenn sie steigend geordnet sind: Jedes nächste Argument ist überzeugender als das vorausgehende. So überwindet man am besten den Zweifel des Hörers.
Der Stil der gesprochenen Rede ist anders als der Schreibstil. Von der mündlichen Rede verlangt man sprachliche Einfachheit, Klarheit,
Übersichtlichkeit im Satzbau, eine klare Gliederung des Textes. Man soll keine Angst vor kurzen Sätzen und längeren Pausen haben. Das sind eher Vorteile als Nachteile der mündlichen Rede. Sie ermöglichen ein volles Erfassen des Inhalts der Rede.
Wichtig sind beim freien Sprechen gedankliche Wiederholungen und
Zusammenfassungen. Das sind Gedankenstützen für den Hörer, sie erleichtern ihm das Erfassen des Inhalts.
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Es empfiehlt sich, einen Stichwortzettel zum Problem der Rede anzufertigen. Auf dem Zettel soll nicht der Text stehen, sondern die Gliederung der Rede. Man schreibt auch einige Zitate, Fakten oder Zahlen auf, die man beim Sprechen braucht. Die Stichwortunterlage gibt dem Redner die Sicherheit, dass er nichts vergisst, und nichts verwechselt.
Sehr wichtig ist für den Redner der Hörerkontakt. Der Redner muss seine Hörer beobachten und ständig die Wirkung seiner Rede überprüfen.
Phonetisch muss die Rede genau und deutlich artikuliert werden, laut genug, doch nicht schreiend sein. Der Redner muss genau und deutlich das
Wichtigste hervorheben, genügend Pausen machen und nach Möglichkeit den Text rhythmisieren. Das trägt zu seinem Efolg als Redner bei.
Merken Sie sich:
Nicht-akzentuierbare Wörter in sachlich-neutraler Rede sind im Deutschen die
Artikel, die Präpositionen, die Konjunktionen, die Hilfsverben, Relativpronomen, Personalpronomen, Interrogativpronomen, Adverbien (da, dort, dann, hier), Reflexivpronomen, Indefinitpronomen und Negationswörter.
Im Gegensatz zu den Regeln der sachlich-neutralen Rede können bei der emotionalen Akzentuierung auch nicht-akzentuierbare Wörter wie Präpositionen, Pronomen,
Konjunktionen etc. dynamisch, melodisch oder temporal hervorgehoben werden. Der Unterschied zur sachlich-neutralen Rede besteht auch darin, dass alle Wörter stärker ausgesprochen werden:
Das vergesse ich nicht. Das will ich machen. Hier ist es zu warm.
(R.Rausch, I.Rausch Deutsche Phonetik für Ausländer, 1988.- S. 129)
Aufgabe 6. Lesen Sie die Nachfragen vor. Bemühen Sie sich um die richtige Aussprache und die Tonführung. Formulieren Sie eine passende Entscheidungsfrage zu jeder Nachfrage. Führen Sie einen freien Dialog. Z.B.
Gesprächspartner 1 |
Gesprächspartner 2 |
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Entscheidungsfrage |
Nachfrage |
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Kümmerst du dich um die |
Ob ich mich |
um die Umwelt |
Umwelt? |
kümmere? |
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…. |
…. |
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Ja. ↓ |
Ja. ↓ Genau.↓ |
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Ob ich Pausen im text machen kann? |
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Ob ich Einwegverpackung sortiere? |
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Ob ich es schon kennen gelernt habe ? |
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Ob ich Einladungen geschickt habe?
Ob ich mich um die richtige Aussprache
bemühe?
Ob ich eine festliche Rede halten
möchte?
Ob ich einen Bericht vorbereitet habe?
Aufgabe 6a. Formulieren Sie einen zusammengesetzten Satz, transkribieren Sie und intonieren Sie ihn. Mein Gesprächspartner ________________________, ob ich _______________________________________________________. Beachten Sie die Melodieverläufe im zusammengesetzten Aussagesatz.
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