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Zoomorphismen

Einen bemerkenswerten Anteil im Corpus der invektivischen Lexik, die in literarischen Texten gebraucht wird, bildet die zoologische Lexik (emotive Zoomorphismen/Tierbezeichnungen)94. Als Beweis für ihren intensiven Gebrauch in verschiedenen literarischen Genres kann das Buch "Zarathustra" von Friedrich Nietzsche dienen. Nietzsches Bildmaterial

"umfasst eine ganze Menagerie von Tieren, die entweder von hervorstechenden satirischen Fabeleigenschaften gekennzeichnet sind, wie Affen - Schauspielerei; Kamel - Geduld und Stumpfsinn; Pfaueitelkeit. ... oder deren negativer Sinngehalt aus ihrer empirischen Lebensweise bzw. Körpergröße resultiert" (Pütz 1967, S. 46. In: Cosentino von Chr. 1972, S. 25).

Aus der Analyse von Tierbildern in "Zarathustra" von Fr. NIETZSCHE zieht Chr. von Cosentino den folgenden Schluss:

"Im Tierbild erkennt und gestaltet der gefährdete Mensch sich selbst" (ebenda, S. 179-180).

Der Gebrauch von Zoomorphismen in Pressetexten ist eher eine Ausnahme als eine Regel. Sie sind hier nur vereinzelt anzutreffen.

Semantische Typen des emotiven substantivischen

Vokabulars

Die semantische Spezifik des emotiven substantivischen Vokabulars der literarischen Texte besteht vor allem in der Vielfalt der semantischen Typen und in der Weite ihres axiologischen Bereiches. Jede von ihnen gebildete semantische Klasse besitzt zahlreiche Unterklassen (Untertypen), die sich wiederum in kleinere lexikalische Gruppen von Wörtern einteilen lassen.

Allein die Klasse von emotiven personenbezeichnenden Substantiven (Subjektsubstantiven) weist zwölf Typen dieser emotiv-wertenden Substantive auf. So eine Detaillierung der emotiv-wertenden Lexik wie in den literarischen Texten findet man in den Texten der Presse und Publizistik nicht, in denen die Grenzen einzelner semantischer Klassen, die von emotiv-wertenden Substantiven gebildet werden, deutlich (genau) umrissen sind.

Zu den spezifischen substantivischen Typen, die in das emotive Lexikon der literarischen Texte eingehen, gehören neben den Zustands- und Emotionslexemen auch emotiv-externale Substantive, deren Gebrauch in Zeitungs­texten nur einen episodischen Charakter hat.

Eine bedeutende Stelle im adjektivischen Vokabular literarischer Werke nehmen Adjektive mit der Wertung des Äußeren eines Menschen ein. Zu den gebräuchlichsten unter ihnen gehören:

a) external-physische adjektivische Lexeme, d.h. Lexeme, die das Äußere einer Person aufgrund physischer Merkmale bewerten, und

b) external-psychische Adjektive, d.h. Lexeme, die das Äußere eines Menschen aufgrund psychischer Eigenschaften emotional bezeichnen, die für einzelne physische Konstanten dieses Menschen typisch sind. In publizistischen Texten kommen emotiv-externale Adjektive relativ selten vor.

Die semantische Eigenart emotiver Adverbien, die in der literarischen Rede gebraucht werden, besteht darin, daß sie meist die Funktion von Bestimmungswörtern erfüllen. Emotive adverbiale Lexeme kennzeichnen:

  • die Realisierungsart der Redetätigkeit einer konkreten Person: erschrocken (piepsen, rufen), wütend (schreien);

  • die visuelle Wahrnehmungsart einer konkreten Person: wild (an­schauen), verblüfft (starren);

  • die Bewegungsart einer konkreten Person: todtraurig (laufen), stra­hlend (eilen) etc.

Außerdem treten emotiv-wertende Adverbien in literarischen Werken in der Rolle expressiver Verstärkungsmittel auf, d.h. sie erfüllen die Funktion expressiver "Totalisatoren" (Ch. von Os 1989). Vgl.: uns(glich (schön), tödlich (nüchtern) etc.

Einen großen Teil der emotiv-wertenden adverbialen Lexik nehmen in literarischen Texten emotiv-bildliche Adverbien ein, was für Zeitungspublikationen nicht charakteristisch ist. Vgl.:

vogelartig (reckte den Kopf), kindergartenhaft (Rührendes), rosenhaft (war ihr Duft und ihre Signatur), kinderleicht (war es), felsenfest (glauben) etc.