Fragen zu Auszügen
Finden Sie die Antworten auf folgende Fragen in den Auszügen aus der “Hamburgischen Dramaturgie” oder ziehen Sie eigene Schlussfolgerung! Formulieren Sie Ihre Antwort kurz unter der Frage!
1. Mit welchem Fragentyp beginnt der Abschnitt? Welches Ziel verfolgt dieser Fragentyp?
2. Welche literarische Form erregt die Leidenschaften in höchstem Grade?
3. Worauf waren das griechische und das römische Volk besonders erpicht?
4. Was erwartete man von der Bühne im Altertum? Was erwarteten von der Bühne die Zeitgenossen G.E.Lessings?
5. Aus welchen Gründen gingen G.E.Lessings deutsche Zeitgenossen ins Theater?
6. Wer rühmte sich zu jener Zeit, das beste Theater in Europa zu haben?
7. Welche Eindrücke machte die französische Tragödie?
8. Welchen verborgenen Fehler fand der Herr von Voltaire am französischen Theater?
9. Welcher literarische Modestil beeinflusste in 18.Jh. den Geschmack des französischen Publikums?
10. Was hatte das zur Folge?
11. Womit wollten die französischen Akteure zu jener Zeit auf der Bühne glänzen?
12. Was hatten die langen Monologe auf der Bühne zur Folge?
Anmerkungen
1 Kamenz, Kreisstat in Sachsen, 17 300 Einwohner (1994), Lessingmuseum; Maschinen-, keramische, elektronische Industrie; Granitsteinbrüche.
2 Meißen, Kreisstadt in Sachsen, 35 00 0 Einwohner, altertümlicher Stadtkern, gotischer Dom, Albrechtsburg (1471 ff.); bedeutende Porzellan- und keramische Industrie; historisches Territorium im Gebiet um Dresden und in der Oberlausitz 965/968 gegr., unter Markgräfen aus verschiedenen Häusern; seit 1089 im Besitz der Wettiner, unter deren Herrschaft Meißen Kernland des späteren Kurfürstentums Sachsen wurde.
3 Weiße, Christian Felix, 1726-1804, deutscher Schriftsteller, schrieb erfolgreiche Rokokospiele und Tragödien, anakreontische Lyrik. — Rokoko — Stilphase der europäischen Kunst, Spätphase des Barocks, um 1720-30 bis etwa 1780. In der Literatur : Stilrichtung zwischen 1730 und 1770, von der Spätzeit des höfischen Klassizismus beeinflusst, letzte Phase des Barocks. Auflösung der griechischen dualistischenFormin verspielte, zierliche Kleinkunst (Anakreontik, galante, Schäfer- und Graziendichtung); Hauptvertreter des deutschen Rokokos: Hagedorn, Geßner, Wieland, Goethe (Leipziger Zeit).
4 Neuber, Friederike Caroline, genannt die Neuberin, 1697-1760, deutsche Schauspielerin und Leiterin einer Theatergruppe, allegorische Verbannung der Figur des Hanswurst von der Bühne. (Hanswurst — deutscher Prototyp der komischen Figur — heute vor allem noch im Puppenspiel und im Wiener Volksstück — schlagfertig, schlau und von ungemäßem Appetit.)
5 Anakreon, um 580 — nach 495, griechischer Lyriker, besang Wein, Freunschaft und Liebe;
Anakreontiker, Rokokodichter, vor allem Gleim, Uz, Götz, Hagedorn; Vorbild: pseuoanakreontische Lieder.
6 Fabel, die (lat.), 1) Stoff und Handlungsgerüst eines literarischen Werks; 2) kurze Erzählung mit lehrhafter Tendenz, in der zumeist Tiere (auch Pflanzen u.a.) menschliche Eigenschften verkörpern.
7 Wittenberg, Kreisstadt an der mittleren Elbe, Land Sachsen-Anhalt, 50 100 Einwohner (1994), gotische Stadtkirche, spätgotisches Schloss mit Schlosskirche (Gräber Luthers und Melanchtons), Luther- , Melanchtonhaus, Augusteum (Preigerseminar), Rathaus (1522), ; Eisen-, Maschinen-, Gummi-, chemische Industrie; 1517 Beginn der Reformation, 1817 Vereinigung der 1502 gegründeten Universität mit der Universität Halle (jetzt Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg). — Melanchton, Philipp, eigentlich Philipp Schwarzerd, 1497 - 1560, deutscher Humanist und Reformator, Mitarbeiter Luthers, Verfasser der ersten lutherischen Bekenntnisschriften, Organisator der protestantischen Gelehrtenschule, prägte das deutsche Schul- und Uniersitätswesen (“Praeceptor Germaniae”).
8 Magister, der (lat.), akademischer Grad, im Mittelalter der höchste Grad der artistischen Fakultät, (M.Artium, Abkürzung M.A.), in angelsächsischen Ländern erhalten als Master of Arts (Abk. M.A.) für Geisteswissenschaften, Master of Science (Abk. M.Sc.) für Naturwissenschaften, in Österreich als Magister pharm(aciae) für Apotheker, seit 1966 allgemeiner Titel; seit 1960 wird von den Universitäten der BR Deutschland verliehen (M.Artium, Abk. M.A.) in geisteswissenschaftlichen Fächern.
9 Breslau, (poln. Wroclaw), Stadt an der Oder, Schlesien Polen, kulturelles, wirtschaftliches und Verwaltungszentrum der Wojewodschaft Brteslau, 637 000 Einwohner, Universität 1702, Technische Hochschule, Kunstakademie, Stadttheater, gotisches Rathaus, Dom 13./14. Jh., 1261 Magdeburger Stadtrecht, Mitglied der Hanse, 1335 ging an Böhmen, 1526 habsburgisch, 1742 preußisch.
10 La?oko-on, griechische Sagengestalt, Priester Apolls in Troja, der die Troer vor dem hölzernen Pferd (“Geschenk der Danaer” = Griechen) gewarnt hat.
11 Wolfenbüttel, Kreisstadt südlich von Braunschweig, Niedersachsen, 51 800 Einwohner, Fachhochschule Braunschweig-Wolfenbüttel, Lessing-Haus, Herzog August Bibliothek (mit wertvollen Beständen), ehemaliges Schloss (16./17. Jh.) Marienkirche (1607 ff.), 1283-1753 Residenz der Herzöge von Braunschweig-Wolfenbüttel.
12 Spießer, der: so viel wie “Spießbürger”, früher “mit Spieß bewaffneter Bürger”, heute abwertend “kleinlicher, engstirniger Mensch”.
13 pferchen = Menschen, Tiere in einem zu engen Raum unterbringen, indem man sie zusammendrängt: in jeden Waggon wurden bis zu hundert Gefangene gepfercht; auch: zusammenpferchen.
14 Kindbett, das = Wochenbett = Zeitraum von 6 - 8 Wochen nach der Entbindung, in dem es zur Ausheilung und Rüchbildung der durch die Schwangerschaft und Geburt veränderten Organe der Wöchnerin (породілля) kommt. “Im Kindbett sterben” = “bei der Geburt des Kindes oder kurz danach sterben”.
15 Nathan, Prophet Israels zur Zeit Davids, vor allem bekannt durch seine Verheißung des Königtums an David.
16schau(e)rig = gräßlich, schrecklich, schreckenerregend, schauereregend, unheimlich: ein schauriges Unglück, Verbrechen,; das Land wurde durch den Krieg schaurig verwüstet; eine schaurige Nachricht, Drohung, das schaurig schöne Schauspiel eines Vulkanausbruchs; (umg.) sehr schlimm, sehr unangenehm: sie hat schaurige Zahnschmerzen, das ist ja ein schauriger Kerl! sehr schlecht:er schreibt einen schaurigen Stil; sie fand sein Benehmen schaurig; sehr: er ist schaurig gleichgültig; sie hat sich schaurig aufgeregt.
17 man will = man sagt
18 gezieret = geschmückt
19 flüchtiger = schneller
20 schmächtig = schlank, dünn
21 verstellen = спотворити
22 der, die, das Abscheu = der Ekel
23 umbilden = verwandeln
24 fortdauern = weiterleben
25 das Geschöpf = das Wesen, die Kreatur; schöpfen = schaffen, schuf, geschaffen; der Schöpfer; die Schöpfung
26 du dauerst mich = ich habe Mitleid mit dir, ich bedaure dich
27 ward (veralt.) = wurde
28 sich zur Sonne wagen = sich an die Sonne trauen
29 die Seuche = die Epidemie
30 Kondolenz abstatten = seine Anteilnahme aussprechen
31 um Akk .kommen = etw. verlieren
32 Isegrim = Wolf in Fabeln
33 mitleidig = mitfühlend
34 es verlohnt sich der Mühe (Gen.) = es lohnt sich, sich zu bemühen
35 der Vorrat = etwas für schlimme Zeiten aufgehobene; etwas ist vorrätig; der Vorrat an (Dat.)
36 etw. mit dem Leben büßen = etw. mit dem Leben bezahlen
37 martern = quälen, foltrn
38 erpicht auf Akk. sein = versessen, sehr begierig: auf Neuigkeitem, auf Speisen, auf Spiel erpicht sein,; die Erpichtheit
39 prahlen = sich rühmen, sich brüsten
40 Voltaire, eigentlich Francois Marie Arouet, 1694-1778, französischer Philosoph und Schriftsteller; wichtigster Vertreter der französischen Aufklärung; 1750-53 Gast Friedrich des Großen in Berlin; hinterließ umfangreiches lyrisches, episches und dramatisches Werk; Romane und Novellen, historische Darstellungen, Essays, Korrespondenz. (Essay = engl.: Versuch, meist kulturkritischer Prosatext, der im Unterschied zur diskursiv-wissenschaftlicher Abhandlung in freier, stilistisch pointiert-eleganter Weise bestimmte Möglichkeiten des Denkens formuliert.
41 verborgen = verdeckt
42 Galanterie, die = höfliches Benehmen (gegenüber Frauen) (von: franz. galant = höflich, artig, ritterlich, rüchsichtsvoll); galante Dichtung = literarische Modeströmung in Europa, etwa 1680-1820, geistreich-witzige, spielerisch-tändelnde Gesellschaftspoesie.
43 Pathos, das (gr.), leidenschaftliche Ergriffenheit, Gefühlsüberschwang, erhabene Feierlichkeit.
44 Pomp, der (fr.) = Prunk, übertriebene Prachtentfaltung
45 Einbildungskraft, die = Fantasie
46 Akteur, der = Schauspieler, Darsteller