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Vorlesung II

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Vorlesung II

Typologie der phonetischen Einheiten der deutschen und der russischen Sprache

  1. Arten der phonetischen Einheiten als Kategorien der Etalon-Sprache

  2. Vergleichende Typologie der phonematischen Systeme des D. und des R.

  3. Vergleichende Typologie der allophonischen Variationen im D. und im R.

  4. Vergleichende Typologie der Silbenstrukturen im D. und im R.

  5. Vergleichende Typologie der Wortbetonung im D. und im R.

  6. Vergleichende Typologie der deutschen und russischen Intonation

I. Die kleinste phonetische Einheit ist das Phonem. Ein Phonem hat in einer gesprochenen Sprache eine bedeutungsunterscheidende (distinktive) Funktion. Diese bedeutungsunterscheidende Rolle taucht dann auf, wenn zwei Woerter, die sich nur durch einen Laut unterscheiden, auch unterschiedliche Bedeutungen besitzen. (мол-мул-мал-мыл; Katze“/„Tatze“; „Lamm“/„lahm“; „Beet“/„Bett“).

Phoneme, die diese Woerter voneinander unterscheiden, bilden Oppositionen. Die Eigenschaft, nach der eine Opposition bildende Phoneme unterschieden werden, heisst ein distinktives Merkmal (различительный признак). Man kann Phoneme also als "Bündel distinktiver Merkmale" definieren.

Es gibt verschiedene Oppositionsarten, in denen Phoneme nach einem distinktiven Merkmal unterschieden werden. Dabei ist fuer das erste Oppositionsteil dieses Merkmal positiv und fuer das zweite negativ ([b]-stimmhaft:[p]-stimmlos;[п]-твёрдый:[п’]-мягкий). Wenn das distinktive Merkmal einer Phonemopposition auch die anderen Oppositionen bildet, dann entsteht eine Korrelation ([p]:[b]=[t]:[d]=[k]:[g] – eine Korrelation mit dem d.M - Stimmhaftigkeit).

Die ganze Menge der von der Sprache verwendeten Phoneme bildet das Phoneminventar (auch: phonologisches Inventar oder Phonemsystem).

Den Bestand des Phoneminventars feststellen, die Eigenschaften der Phoneme beschreiben und Korrelationen innerhalb der ganzen Phonemmenge bestimmen ist die Aufgabe der phonematischen Paradigmatik (systematische Besschreibung).

Die Phoneme muessen aber im syntagmatischen Aspekt untersucht werden, das heisst . die Regeln, nach denen sich die Phoneme zu möglichen Silben, Morphemen, Wörtern einer bestimmten Sprache zusammenfügen lassen. Infolge solcher Zusammenfuegung bekommen die Phoneme bestimmte Eigenschaften, durch die sie von den Phonemen als paradigmatischen Einheiten unterscheiden. In diesem Fall spricht man von der Phonemvariante, oder dem Allophon. Das Allophon ist also der Gegenstand der phonematischen Syntagmatik. Der Unterschied zwischen Allophon und Phonem liegt darin, dass ein Allophon als lautliche Variante eines Phonems keinen Einfluss auf die Bedeutung dieses Phonems hat (z. B. das Zungen- und Zäpfchen-r: vorne gerollt [r] oder hinten mit Gaumenzäpfchen [ʁ]. Die Vertauschung der Varianten führt zu keiner Bedeutungsänderung). Die Varianten treten vor allem in Abhängigkeit von der phonologischen Umgebung auf (z.B. das /x/ im Deutschen. Es wird nach /i/, /e/ meist [ç] wie in „ich“ gesprochen, und /a/, /o/, /u/, /au/ meist [x] wie in „ach“).

Phoneme und Allophone sind die kleinsten phonetischen Einheiten und funktionieren als Bestandteile solcher phonetischen Einheiten wie Silben, phonologische Woerter und Phrasen.

Die Silben enthalten ein Vokal-Phonem und koennen nur daraus bestehen (a-ber). Dank der Zusammenfuegung der Silben in die groesseren phonetischen Einheiten entstehen solche prosodischen (rhytmisch-tonale) Mittel wie Wortbetonung und Intonation. Die Silben, die miteinander durch eine Wortbetonung verbunden werden, bilden das phonologische Wort. Das kleinste phonologische Wort kann aus einer Silbe und demzufolge nur aus einem Vokal bestehen

(Interjektionen).

Die groessten phonetischen Einheiten, in welche die menschliche Rede zerfaellt, werden Phrasen genannt. Zu dem Hauptmerkmal der Phrase zaehlt die Intonation, unter deren der wahrgenommene, zeitliche Verlauf der Tonhöhe verstanden wird. Die Phrase kann in Syntagmen gegliedert werden, jedes von denen seine eigene Intonation besitzen kann. Jedes Syntagma enthaelt ein sinnwichtiges Wort und drueckt somit einen Teilgedanken der gesamten Phrase.

Die oberaufgezaehlten Elemente der Etalon-Sprache funktionieren als Basis fuer die Beschreibung und den Vergleich der Objekt-Sprachen, und naemlich der deutschen und der russischen Sprache.

II. a) Typologie der deutschen und russischen Vokale

Fuer die vergleichende Beschreibung der deutschen und russischen Vokale gelten bestimmte Elemente der Etalon-Sprache, die Vokale nach folgenden distinktiven Merkmalen teilen:

  • nach der Mundoeffnung: offen - geschlossen;

  • nach der Lippenstellung: gerundete (labialisierte) – ungerundete (nicht labilisierte) (огубленные-неогубленные);

  • nach dem Hebungsgrad der Zunge: mitlere – hohe Zungenhebung;

  • nach der Zungenstellung: mittlere Vokale – nicht mittlere Vokale;

  • nach der Vokaldauer (Spannung): lang (gespannt) – kurz (nicht gespannt);

  • nach der Artikulationsstabilitaet (Diphtongierung): Monophtonge – Diphtonge.

Diese Elemente der Etalonsprache sind in den zu vergleichenden deutschen und russischen Sprachen verschieden vertreten.

In der russischen Sprache gibt es nur 5 Vokal-Phoneme (a,o,y,e,и) und in der deutschen 19. Diese Tatsache ist einer der Gruende, warum in der russischen Sprache nicht alle obengenannten Elemente der Etalon-Sprache vertreten sind. So werden im Russischen die Vokale nur nach solchen distinktiven Merkmalen wie Mundoeffnung, Lippenstellung und Hebungsgrad der Zunge unterschieden, die anderen d.M. sind nur fuer die deutschen Vokale eigen. Zeigen wir das ausfuehrlicher:

  1. Nach der Mundoeffnung:

offen (+)

geschlossen (-)

Russisch

Deutsch

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