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Diss_Brigitte_Merz Бхакти и Шакти (нем)

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Bhakti und Shakti

Göttliche und menschliche agency im Kontext des Heilkults der Göttin Hàratã in Nepal

Dissertation

Vorgelegt an der Fakultät für Sozialund Verhaltenswissenschaft der Universität Heidelberg im Fach Ethnologie

Brigitte Merz

Heidelberg, 1. Juli 2002

Für Tordis, Malcolm und Anna

 

Inhalt

 

Anmerkung zur Transliteration

 

Danksagung

 

Einführung............................................................................................

.1

Erstes Kapitel - Annäherungen

 

1.1.

Die Geschichte Nepals und die Bevölkerungsgruppe der Newar..

25

 

Exkurs: Die Göttin Hàratã in Nepal ...............................................

37

1.2.

Das Konzept ‘Medium’..................................................................

47

1.3.

Das Konzept ‘Besessenheit’ ..........................................................

53

Zweites Kapitel - Medium werden

 

2.1.

Fallbeispiel: Raj Kumari Shakya ...................................................

66

2.1.1.

Kindheit und erste Erfahrung als Göttin ........................................

67

 

Exkurs: Kumàrã - die lebende Göttin .............................................

72

2.1.2.

Medium werden: Raj Kumari Shakya............................................

79

 

Exkurs: Die Übergabe der kala÷a und die Konsequenzen .............

91

2.1.3.

Die Göttin Dhana Maiju als guru von Raj Kumari .......................

97

2.1.4.

Der Machtstreit der Gottheiten ......................................................

101

 

Exkurs: Die tantrische Initiation (dãkùà)........................................

109

2.1.5.

Die tantrische Initiation von Raj Kumari.......................................

112

2.2.

Fallbeispiel: Chandika Shrestha.....................................................

118

2.2.1.

Aus Chandikas Lebensgeschichte..................................................

119

2.2.2.

Die ‘Kur’ für Chandikas Leiden ....................................................

125

 

Exkurs: Über Hexen in Nepal ........................................................

129

2.2.3.

Medium werden: Chandika Shrestha .............................................

134

Drittes Kapitel - Medium sein

 

3.1.

Die Heilsitzung: Gottesdienst (påjà) und Heilritual ......................

139

3.1.1.

Eine Heilsitzung bei Raj Kumari ...................................................

140

3.1.2.

Heilung durch Hingabe: Diagnoseund Heilverfahren ................

148

3.2.

Das Pantheon der Medien: Eine göttliche Familie ........................

160

3.2.1.

Die Verkörperung der Gottheiten durch die Medien .....................

163

3.2.2.“Consort of None, øakti of All”? Überlegungen zur

 

Darstellung der Göttin Hàratã und ihrer Familie............................

177

3.3.

Die Konzepte øakti und ÷akti.........................................................

182

3.4.

Die Regeln (niyam) oder Gesetze der Medien...............................

191

3.5.

Bhakti und die Erlösung (mokùa) der Menschen ...........................

199

Viertes Kapitel - Jamarà

 

4.1.

Einleitung.......................................................................................

203

4.1.1.

Ablauf des Rituals ‘jamarà’ oder ‘naþlà svàn’ ..............................

204

4.1.2.

Analyse und Interpretation des Rituals..........................................

206

Schlußfolgerungen...............................................................................

215

Originalzitate in Newari...................................................................................

224

Kastenzugehörigkeit der kontaktierten Medien...............................................

247

Bibliographie....................................................................................................

248

Liste der Abbildungen

Abb. 1 Raj Kumari Shakya während einer Heilsitzung auf ihrem asana Abb 2 Raj Kumari Shakya während der Übermächtigung durch Hàratã

Abb 3a Hàratã während einer Dankes-påjà für die Erfüllung des Kinderwunschs Abb 3b Raj Kumari Shakya, besessen von Jila Bhàju, dem jüngsten Sohn Hàratãs

Abb 4: Ein Medium vor ihrem àsana kurz vor Beginn einer Heilsitzung

Abb. 5 Ein àsana, mit Löwen als Fußstützen

Abb. 6 Ein einfacher Holz-àsana

Abb. 7 Besessen von Hàratã pustet ein Medium Mantren auf das Wasser, das sie verabreicht Abb. 8 Laksmi Shrestha, besessen von Dhana Maijå während eines Reisorakels

Abb. 9 Dhana Maijå wedelt mit einem Besen am Körper einer Patientin entlang (jhàrà yàyegu) Abb. 10 Dhana Maijå verabreicht ermächtigtes Wasser

Abb. 11 Die Besucherin trinkt das ermächtigte Wasser

Abb. 12 Laksmi Shrestha, besessen von Jila Bhàju, beendet die Heilsitzung mit dem Essen eines brennenden Docht

Abb. 13 Am Morgen vor Beginn des 10-tägigen Rituals wäscht Chandika Shrestha ihre påjà- Utensilien

Abb. 14 Ein Nachbar und Freund der Familie stellt den Hut(pecàþ) her, in den die Getreidemischung gestreut wird

Abb. 15 Der Strohring ist fertiggestellt

Abb. 16 Chandikas Mutter hilft beim Aufsetzen des Huts Abb. 17 Die Getreidemischung wird in den Hut gestreut

Abb. 18 Am zehnten Tag des Rituals, kurz vor dem Abnehmen des Huts Abb. 19 Der Hut wird abgenommen

Abb 20 Das naþlàwird der Mutter übergeben Abb. 21 Chandika Shrestha besessen von Hàratã Abb. 22 Chandika Shrestha besessen von Jila Bhàju

Abb. 23 Jila Bhàju besessen von Vàsi Maijå, der zweitjüngsten Tochter Hàratãs

Abb. 24 Die dyaþmà Raj Kumari, Laksmi und Chandika während einer gemeinsam durchgeführten påjà im Haus einer Anhängerin

Abb. 25 Die drei Medien und die Ethnologin während einer påjà

Anmerkung zur Transliteration

In der vorliegenden Arbeit werden indigene Termini aus dem Sanskrit, Newari und Nepali verwendet, die im Text in lateinischer Schrift unter Verwendung von Diacritica transliteriert und kursiv geschrieben werden. Bei Begriffen aus dem Sanskrit und dem Nepali wird in runder Klammer auf die Herkunftssprache verwiesen, wobei Sanskrit durch ‘skt.’ und Nepali mit ‘nep.’ abgekürzt wird. Bei allen anderen nicht gekennzeichneten Termini in Klammer oder im laufenden Text, handelt es sich um Newari-Begriffe, die teilweise auch mit Sanskritbezeichnungen übereinstimmen können.

Newari ist eine Sprache, für die es bisher keine standardisierte Transliteration gibt. Zum Teil liegt dies an den großen regionalen Unterschieden der Sprache, die von Stadt zu Stadt und Dorf zu Dorf variieren kann. Zudem enthält sie zahlreiche Leihwörter aus dem Sanskrit und Nepali. Obwohl sich die Autoren des aktuellsten Wörterbuchs Newari-Englisch, Kölver und Shresthacarya (1994) bemüht haben, verschiedene regionale Dialekte und Formen zu berücksichtigen, sind nicht alle verwendeten indigenen Termini dieser Arbeit darin zu finden. Die Transkription und Transliteration richtet sich in solchen Fällen zwangsläufig nach den Angaben der Informanten oder Übersetzter.

Im laufenden Text werden Berufsbezeichnungen wie Vajràcàrya, Dyàþmà , Vaidya usw. groß und kursiv geschrieben. Die in Newari-Wörterbüchern übliche Verwendung eines Doppelpunkts, um die Verlängerung des vorangehenen Konsonanten anzuzeigen, wird in dem häufig auftretenden Wort Dyàþmà durch einen Punkt unter dem Konsonant ersetzt, wie es auch im Sanskrit üblich ist. Der Punkt unter dem ‘ ’, bezeichnet die Nasalierung dieses Konsonanten. Kastenbezeichnungen werden groß und kursiv geschrieben.

Das inhärente ‘a’ am Ende vieler Worte, wird in Newari nur selten betont. Bei Götternamen, Namen von Königen und Bezeichnungen von Heiligtümern wird jedoch die international übliche Transkription des Sanskrit oder Nepali beibehalten und die Begriffe nicht kursiv geschrieben. Eine Ausnahme stellt die Bezeichnung für das buddhistische Heiligtum ‘Svayambhånàtha’ dar, für die im Text teilweise die umgangssprachlich geläufigere Form ‘Svayambhå’ verwendet wird. Aus Gründen der

Aussprache wird bei den meisten im Text auftretenden Sanskritwörtern mit inhärentem ‘a’, auf das Ausschreiben verzichtet: daher wird ‘àsana’ mit ‘àsan’ wiedergegeben, ‘bhåta’ mit ‘bhåt’, ‘doùa’ mit ‘doù’, ‘jala’ mit ‘jal’, ‘prasàda’ mit ‘prasàd’, ‘preta’ mit ‘pret’ und ‘samaya’ mit ‘samay’, wohingegen bei den aus dem Sanskrit geläufigen Begriffen wie kala÷a, màrga, pãñha und sa sàra das ‘a’ beibehalten wird. Häufig auftretende Städtenamen wie etwa Kathmandu, Bhaktapur und Patan, werden in ihrer anglisierten Form geschrieben. Unbekanntere und selten auftretende Orte und Städte jedoch mit Diacritica versehen. Personennamen werden im Text in lateinischer Schrift transliteriert, wobei die am häufigsten auftretenden Namen, die dreier Frauen sind. Da diese Frauen meine Hauptinformantinnen waren, werden zum Schutz ihrer Privatsphäre für die Vornamen Pseudonyme verwandt.

Im Newari gibt es keine Großschreibung, weshalb in der Transkription der Orginalzitate in Newari im Anhang der Arbeit die Kleinschreibung beibehalten wird. In der Transliteration sind Abweichungen von gängigen Newari-Wörtern, zu finden die auf den jeweiligen lokalen Dialekt zurückzuführen sind und in der Niederschrift

überwiegend beibehalten wurden. Durch eine runde Klammer (…) und drei Punkte werden dort im Text Auslassungen gekennzeichnet. So wurden beispielsweise in den Textstellen, in denen es um Hexerei geht und Personennamen oder Ortsnamen genannt wurden, Details weggelassen. Erläuterungen zu den Übersetzungen im laufenden Text der Arbeit werden in eine eckigen Klammer […] gesetzt und dienen der besseren Lesbarkeit der Übersetzungen. Die Originalzitate in Newari wurden während der Forschung in Nepali oder Englisch übersetzt. Um sich durch eine weitere Übersetzung ins Deutsche nicht noch weiter vom ursprünglichen Text zu entfernen, wurde die Übersetzung ins Englische beibehalten.

Bei der Transliteration des Nepali richte ich mich nach dem 1931 eingeführten System von Turner (1990), die Transliteration habe ich im Wesentlichen von Kölver/Shresthacarya (1994) und Gellner (1992: 35-38) übernommen. Bei Sanskritbegriffen griff ich auf Monier-Williams (1986) zurück.

Danksagung

Diese Arbeit hätte nicht ohne die bereitwillige und geduldige Unterstützung zahlreicher Personen geschrieben werden können. Zunächst möchte ich denjenigen danken, die mein Forschungsvorhaben von Beginn an befürwortet und unterstützt haben. Hervorheben möchte ich Prof. Dr. Richard Burghart, der mich nach der Betreuung meiner Magisterarbeit zum Weitermachen ermutigte und der mir damals zahlreiche Hinweise für mein Forschungsvorhaben gab, die ich allerdings erst sehr viel später verstand. Danken möchte ich auch Prof. Dr. András Höfer, der von Anfang an Interesse an meiner Forschung gezeigt hat und dessen Kontakte mir zu Beginn meiner Forschung in Nepal viele Türen geöffnet haben.

Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei zahlreichen Menschen in Nepal, die mich bei meiner Forschungsarbeit unterstützten, mir Gastfreundschaft gewährten und immer wieder bereit waren, auf meine vielen Fragen einzugehen. Für die freundliche Aufnahme bei meinen ersten Aufenthalten in Nepal möchte ich mich bei PD. Dr. Martin Gaenszle und Linda Kreisz-Gaenszle herzlich bedanken. Für die Vermittlung zahlreiche Kontakte zu Beginn der Forschung, auf die ich weiter aufbauen konnte, danke ich Bishnu Shrestha und Nutan Sharma. Besonders wichtig war der Kontakt zu Shamsher B. Nuchhen Pradhan, den mir Tordis Korvald und Prof. Gert-Matthias Wegner als Feldforschungsassistenten empfahlen. Ohne ihn und die Unterstützung seiner Familie wäre die Forschung in dieser Form und Intensität nicht möglich gewesen. Durch seine wunderbare aufgeschlossene und kommunikationsfreudige Art, verschaffte er mir Zugang zu vielen Newar-Familien. Ganz besonders hervorheben möchte ich auch die drei Medien Raj Kumari Shakya, Laksmi Shrestha und Chandika Shrestha und ihre Familien, die mich an ihrem Leben teilnehmen ließen, die mir ihre Freundschaft schenkten und denen ich den Großteil meiner Forschungserkenntnisse verdanke. Dank gebührt auch allen anderen Medien innerhalb und außerhalb des Kathmandu-Tals, wie Jaslaksmi Shakya, Krishna Kumari Shakya und ihren Familien in West-Nepal, die mich aufnahmen und geduldig meine Fragen beantworteten. Des weiteren möchte ich mich bei denjenigen Menschen in Nepal bedanken, die mich auf verschiedene Weise unterstützten und mich in Nepal heimisch fühlen ließen: allen voran meinen Nepaliund Newari-Lehrern Laksmi Nath Shrestha und Serala Shrestha, sowie Dr. Ganesh Man Gurung, Dr. Niels Gutschow und Wau Gutschow, Sulochana Dhital, Prof. Götz Hagmüller und Ludmilla Hungerhuber, Dr. Prem Kumar Khatry und Punya Khatry, Dr. Charles Ramble und Dr. Anne de Sales, Dr. Nirmal Man Tuladhar, Thomas Schrom, Prof. Dr. Prayag Raj Sharma, Prof. Dr. Abhi Subedi und Bindu Subedi, Tara Thapa, Eric Theophile und Prof. Dr. GertMatthias Wegner.

Gesondert erwähnen möchte ich auch diejenigen, die mir bei den Übersetzungen von Newari in Englisch halfen, die alte Übersetzungen überprüften und Tonbänder transkribierten. Dabei gebührt Shamsher B. Nuchhen Pradhan mein besonderer Dank, des weiteren Nutan Sharma für seine sorgfältige Arbeit, sowie Harischandra Lal Singh und Serala Shrestha für ihre Hilfe.

Der über dreijährige Aufenthalt in Nepal war nur durch meine Anstellung als Leiterin der Zweigstelle des Südasien-Instituts in Kathmandu möglich. Mein Dank geht daher auch an das Südasien-Institut und den damaligen geschäftsführenden Direktor, Prof. Dr. Dietmar Rothermund, der mir durch diese Anstellung letztendlich die Forschung ermöglichte, sowie an den Geschäftsführer Manfred Hake und Ursula Rott, die meine Anträge auf Forschungsreisen in Landesteile außerhalb des

Kathmandu-Tals bearbeiteten und mich für diese Zeit von der Leitung der Zweigstelle freistellten.

Bei der Ausarbeitung der Arbeit wurde ich durch die Anregungen und Kritik zahlreicher Menschen herausgefordert und ermutigt. Sie alle haben dazu beigetragen, daß das unfertige Produkt langsam Formen annahm. Besonders bedanken möchte ich mich in diesem Zusammenhang bei Klaus-Peter Buchheit (München), PD. Dr. Martin Gaenszle (Heidelberg), Rupendra Joshi (Lörrach), Marietta Kind (Zürich), Prof. Dr. Klaus-Peter Koepping (Heidelberg), Tordis Korvald (Bergen), Prof. Dr. Axel Michaels (Heidelberg), Dr. Ursula Rao (Heidelberg), Dr. Anna Schmid (Heidelberg), Dr. Gabriele Tautscher (Wien), Irma Wagner (Köln) und Judith Weiss (Karlsruhe). Bei Malcolm R. Green (Heidelberg) möchte ich mich neben seiner konstruktiven Kritik auch für die Ermutigungen bedanken, mit denen er mich aus manchem ‘Tief’ herausholte. Ganz herzlich möchte ich mich auch bei Karl-Ludwig Hofmann (Heidelberg), für die Durchsicht des Manuskripts auf Schreibund Satzbaufehler bedanken. Für alle verbliebenen Fehler und Unstimmigkeiten bin selbstverständlich ich alleine verantwortlich.

In besonderer Weise bin ich aber Prof. Dr. William S. Sax (Heidelberg) zu Dank verpflichtet. In den letzten beiden Jahren der Ausarbeitung förderte er maßgeblich den Fortgang der Arbeit und übernahm ihre Betreuung. Ich bin ihm nicht nur für die fundierte und ausführlich begründete Kritik an Teilen des Manuskripts dankbar, sondern auch für zahlreiche stimulierenden Gespräche und Diskussionen innerhalb und außerhalb des Doktorandenkolloqiums und für seine vorbehaltlose Unterstützung des gewählten Themas.

Einführung

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