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Sprachliche Mittel des Mikrofeldes „Scheinbarkeit“. Semantische Zone „Wunsch“

9. Die Bedeutung eines Wunsches (optative Bedeutung) wird nur durch die sprachlichen Mittel des Kernes des Modalfeldes ausgedrückt. Dazu dienen drei Konjunktivformen: Präsens, Präterit, Plusquamperfekt.

10. Das Präsens Konjunktiv bezeichnet einen erfüllbaren realen Wunsch, der sich auf die Gegenwart-Zukunft bezieht. Die Sätze mit dem optativen Präsens Konjunktiv kommen selten vor; das sind Losungen im gehobenen Stil.

z.B. Es lebe der Frieden!

Es lebe unsere Heimat!

Ziemlich oft treten in solchen Sätzen die Verbindungen des Verbs „mögen“ im Präsens Konjunktiv mit dem Infinitiv I auf.

z.B. Möge unsere Heimat gedeihen!

Die optative Bedeutung beruht im letzten Falle nicht auf der lexikalischen Semantik des Verbs „mögen“, sondern vielmehr auf der beschriebenen Bedeutung der Form „Präsens Konjunktiv“. Dasselbe gilt auch für die Wiedergabe einer Bitte in der indirekten Rede.

z. B. Der Junge bat, man möge ihm den Weg zeigen.

11. Das Präteritum und das Plusquamperfekt Konjunktiv bezeichnen einen irrealen Wunsch in den so genannten irrealen Wunschsätzen. Seiner zeitlichen Bedeutung entsprechend bezieht sich dabei das Präteritum Konjunktiv auf die Gegenwart-Zukunft, das Plusquamperfekt Konjunktiv – auf die Vergangenheit.

z.B. Wenn er das täte!

Wenn der Frühling eher käme!

Wenn ich damals anders gehandelt hätte!

Wenn der Brief gestern gekommen wäre!

Die Erfüllung eines Wunsches in der Vergangenheit ist natürlich unmöglich. Was aber einen Wunsch in der Gegenwart-Zukunft anbetrifft, so ist dessen Erfüllung nicht immer ausgeschlossen. Im Ganzen hängt die Realisierung des Wunsches in diesem Falle von der gesamten Situation ab.

Vgl. Wenn der Vater seinem Sohn ein neues Spielzeug kaufte!

Und: Wenn sein Freund noch am Leben wäre!

Man beachte die spezifische Gestaltung irrealer Wunschsätze: den Gebrauch der Konjunktion „wenn“ und die Endstellung des finiten Verbs. Fehlt in solchen Sätzen die Konjunktion, so steht das finite Verb an der Spitze des Satzes (Wortfolge einer Entscheidungsfrage).

z.B. Wäre ich etwas jünger!

Könnten wir noch einmal darüber sprechen!

Sprachliche Mittel des Mikrofeldes „Scheinbarkeit“. Semantische Zone „Möglichkeit“

12. Zum Ausdruck einer Möglichkeit (potentiale Bedeutung) dienen die Formen des präteritalen Konjunktivs. Zeitliche Bedeutungen des Präteritums und des Plusquamperfekts sind dieselben, wie auch bei der Wiedergabe optativer Bedeutung. Dasselbe gilt auch für die Realisierbarkeit der Möglichkeit, welche durch einen Satz mit dem potentialen Konjunktiv wiedergegeben wird. Der Konditionalis I ist dem Präteritum, der Konditionalis II dem Plusquamperfekt synonym.

z.B. Das könnte doch kaum geschehen.

Bei besserem Wetter würde ich keinen Mantel anziehen.

Damals hätte ich das nicht sagen können.

Unter anderen Umständen würden wir deinen Vorschlag besprochen haben.

Der Gebrauch des Modalverbs „können“ ist für die Sätze mit dem potentialen Konjunktiv typisch.

Der zeitlichen Bedeutung des Plusquamperfekts entsprechend wird diese Form in den deutschen Sätzen mit den Adverbialbestimmungen „fast“, „beinahe“, „ums Haar“, „um ein Haar“ gebraucht.

z.B. Ich hätte es beinahe vergessen.

Das Kind wäre ums Haar aus dem Fenster gefallen.

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