Wir sind mehr als Number Cruncher
Die
wären, wenn sie auch auf anderen Feldern halten, was Watson per
"Jeopardy" versprach, wirklich ein enormer qualitativer
Zuwachs: Geben Sie einmal bei Googlegängige
Grippesymptome ein. Wahrscheinlich werden Sie erfahren, dass Sie die
nächsten neun Tage nicht überleben werden: Die semantisch dummen,
Ergebnisse zudem nach Popularität wertenden Suchalgorithmen
heutiger Suchmaschinen sind
für solche Zwecke bisher weitgehend unbrauchbar. Insofern ist Watson
kein Konkurrent des Menschen, sondern von Google. Ein Watson könnte
da sicher mehr - und doch würde man auch ihm eine Diagnose letztlich
nicht überlassen.
Denn
am Ende gibt es bei allen theoretischen Einsatzmöglichkeiten solcher
vermeintlich intelligenter Systeme nur eine Instanz, die die
Richtigkeit der erarbeiteten Ergebnisse beurteilen und überprüfen
kann: den menschlichen Verstand. Wir waren beeindruckt von Watsons
"Jeopardy"-Leistungen und nicht minder amüsiert darüber,
an was für profanen Aufgaben er dabei mitunter scheiterte. Denn wir
können beurteilen, was richtig ist und was falsch. Watson kann das
nicht, noch nicht einmal beim "Jeopardy".
Der
Maschine mag es (noch?) an Bewusstsein mangeln. Uns aber mangelt es
oft an Selbstbewusstsein, an der Erkenntnis, wie überlegen wir ihr
noch immer sind. Selbst wenn sie schneller "denkt" als wir:
Was auch immer sie kann, hat ihr einer von uns gegeben.