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grundlagen_der_phonetik(1).doc
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3. Die Stellung der Phonetik unter anderen Disziplinen.

Bis Ende des 20. Jahrhunderts war Phonetik keine selbständige linguistische Disziplin. Man behandelte sie als einen Bestandteil der Grammatik (siehe z.B. die Arbeiten von H.Paul, W.A.Bogorodizkij, I.I.Mestschaninow, Wostokow etc.) [Попов 2002]. Die Phonetik von heute ist eine selbstständige Disziplin mit zahlreichen Teilgebieten.

Da sich die Phonetik mit dem menschlichen Hören und Sprechen befasst, nimmt sie eine ganz wichtige Stellung unter den linguistischen Disziplinen. Ohne Phonetik kann weder die Grammatik noch die Lexikologie, die Etymologie oder die Sprachgeschichte auskommen, denn die Bedeutung der sprachlichen Elemente ist unmittelbar mit ihrer lautlichen Form verbunden.

Als interdisziplinärer Wissenschaftsbereich wirkt die Phonetik auch mit nichtlinguistischen Disziplinen eng zusammen. Wegen der Verwendung instrumenteller Messmethoden ist die Phonetik mit der Physik und der Nachrichtentechnik verbunden, die im Zeitalter des Rechners durch die Gebiete der Informatik und der digitalen Signalverarbeitung zu ergänzen sind. Klar auf der Hand liegen die engen Beziehungen der Phonetik zu den Gesellschaftswissenschaften, zur Medizin und anderen.

4. Phonetik im Fremdsprachenunterricht.

Im Mittelpunkt des modernen Fremdsprachenunterrichts ist unter vielen anderen Aspekten die praktische Aneignung der Aussprache, die Lernerphonetik: gemeint sind phonetische Grundkenntnisse über die Physiologie und Akustik der Sprechlaute, den Silbenbau, den Wortakzent und die Intonation. In jeder Fremdsprache gibt es eine Anzahl von Lauten, die in der Muttersprache fehlen, oder fast ähnliche Laute, die gewisse Artikulationsbesonderheiten im Vergleich zur Muttersprache aufweisen. Dasselbe gilt auch für solche phonetischen Erscheinungen, wie Assimilation, Wortakzent, Rhythmus u.a.m. Beim Erlernen einer Fremdsprache ist es schwer, sich vom störenden Einfluss der phonetischen Basis loszulösen. Die Aufgabe des Lehrers ist dabei praktische Hilfe zu leisten, denn die Aussprache ist eine hörbare Visitenkarte.

Vorlesung 2. Phonetische Forschungsrichtungen und -methoden Teilgebiete der Phonetik. Forschungsmethoden der Phonetik. Ausgewählte instrumentelle Messmethoden

1. Teilgebiete der Phonetik.

Historisch gesehen ist die Phonetik als ein Teilgebiet der Sprachwissenschaft anzusehen. Ihre ursprüngliche Aufgabe bestand darin, die Natur der Sprachlaute zu untersuchen, d.h., die Art und Weise, in der sie erzeugt werden, und die Art und Weise, in der sie wahrgenommen werden. Mehr und mehr hat sich die Phonetik auch zu einer fachübergreifenden Disziplin mit eigenen Teilbereichen entwickelt [Hess 2005: 4], sieh dazu die Abbildung unten:

Abb. 1. Teilgebiete der Phonetik

2. Forschungsmethoden der Phonetik.

Unter Forschungsmethode versteht man ein System von wissenschaftlichen und technischen Verfahren, die durch experimentelle Versuche und theoretische Auswertung der Untersuchungsergebnisse eine wissenschaftliche Hypothese bestätigen oder nicht bestätigen

Zu den wichtigsten Forschungsmethoden, derer sich Phonetik als selbständige linguistische Wissenschaft bedient, gehören die folgenden:

- subjektive Beobachtung (auditive und visuelle);

- experimentelle und instrumentelle Erforschung (mit Hilfe von technischen Geräten: Robotern, Röntgenfilmen und Röntgenbildern, Spektrographen, Kymographen, Oszillographen, Computern etc.);

- distributive Analyse. Man versteht unter der Distribution die Summe aller Umgebungen (aller Kontexte), in denen ein sprachliches Element vorkommen kann. Die Erfinder sind die amerikanischen Deskriptivisten K.L.Hike, Z.S. Harries und andere;

- statistische Methoden;

- vergleichende Methoden.

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