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Юдина Л.Д.Политология.doc
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10 Лет назад умер Андрей Сахаров

14 декабря 1989 года, когда умер академик Андрей Дмитриевич Сахаров, почему-то стало ясно, что вместе с ним умерла страна. Страна, режиму которой он сначала яростно и честно служил. Страна, с режимом которой он потом яростно и честно боролся.

Возвращение Сахарова из горьковской ссылки было верным знаком – да, в Союзе свобода становится материальной субстанцией, это уже не игрушки. Скорая смерть Сахарова, успевшего стать депутатом, написать проект новой Конституции необратимо распадавшейся страны, выслушать миллион проклятий и восторгов от коллег-депутатов, слишком наглядно показала – свобода в советском климате не приживется.

Академик Сахаров, боровшийся за свободу конкретных людей и целых народов, на самом деле всю жизнь боролся за свою личную свободу – в самом лучшем, самом высшем смысле этого слова. Он хотел быть лучшим в своей профессии и стал им. Ведь профессионализм – это всегда высшая степень свободы. Он хотел свободно жить в своей стране, а не в эмиграции, и добился этой свободы для всей страны.

Прожить жизнь свободного человека в рабском государстве – едва ли не главная доблесть для русского интеллигента. Доблесть не столько почетная, сколько печальная. Живут же десятки стран, где за это совсем не надо сражаться – с обстоятельствами, собственным страхом, гневом режима и толпы.

Вскоре после смерти академика Сахарова одни стали уверенно называть его праведником и святым. Другие проклинали как главного разрушителя "большой страны".

Вчера на его могиле было довольно мало людей. Сахаров наконец свободен от хвалы и хулы. Ничто сказанное нами не увеличит и не уменьшит масштаб его личности. Он свободен. Наконец свободен.

По материалам газеты "Известия"

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An Ruhestand ist nicht zu denken

Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt wird 80 Jahre

Weltweit genießt er hohen Respekt, für viele war er der ideale Bundeskanzler, nach seiner Zeit als Regierungschef betätigte er sich als Publizist.

Von Heinz-Joachim Melder

I.

BONN — Abschied muß nicht Abstieg bedeuten. Voraussetzung dafür ist allerdings ein perfekter Rollentausch, wie ihn Helmut Schmidt einst geschafft hat. Im Herbst 1982 als Bundeskanzler gestürzt von der eigenen Partei und vom Koalitionspartner FDP (über die Anteile wird noch immer gestritten), stieg der Sozialdemokrat um und blieb dort, wo er nach seiner Einschätzung hingehört: oben. Aus dem tatkräftigen Regierungschef wurde der scharfsinnig analysierende Herausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit", Autor mehrerer Bücher, Gründer einer Stiftung und Organisator eines weltweiten Kreises ehemaliger Staatsmänner.

Helmut Schmidt wird morgen 80, und niemand sieht den Hamburger, der gerade wieder ein Buch vorgelegt hat, im Ruhestand. Durch seinen reibungslosen Umstieg auf andere Tätigkeitsfelder ließ er keinem eine Chance, das Ende seiner politischen Aktivität in Bonn auszuweiden.

Schmidt kappte seinerzeit den direkten Draht zur Bundespolitik und zur SPD. Erst im Wahlkampf dieses Jahres leistete er dem sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten Gerhard Schröder demonstrativ Schützenhilfe auf dem SPD-Parteitag. Solche Veranstaltungen hatte er sonst gemieden. Frühere Verletzungen durch seine Genossen waren nicht sein Thema.

In Bonn hat Schmidt noch ein Büro im Bundeshaus mit vielen Erinnerungsfotos aus seiner Amtszeit. In der Mitte steht die Büste des Philosophen Immanuel Kant, dessen Verantwortungsethik für den Sozialdemokraten die Leitlinie seines Lebens und Schaffens ist. Schmidt sagt über sich, er habe nach all seinen Kräften versucht, seine Pflicht zu erfüllen.

(1500)

II. An Pflichten hat es in diesem prallen Leben nicht gefehlt. Schmidt, kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Hamburg als Sohn eines Volksschullehrers geboren, nahm als Offizier am Zweiten Weltkrieg teil. Schon 1946 trat er der SPD bei. Nach seinem Examen als Diplom-Volkswirt arbeitete er in der Verwaltung der Hansestadt. Von 1961 bis 1965 sammelte er als Innensenator erstmals Regierungserfahrung. Große Verdienste erwarb sich Schmidt bei der Bekämpfung der Flutkatastrophe an der Elbe zu Beginn des Jahres 1962.

Im Bundestag saß der Sozialdemokrat zunächst von 1953 bis Januar 1962 und dann wieder von 1965 bis 1983, sein scharfer Debattenton brachte ihm den Spitznamen Schmidt-Schnauze ein. Während der Zeit der Großen Koalition führte Schmidt die SPD-Bundestagsfraktion.

Nach der Bildung der SPD/FDP-Koalition wurde Schmidt Verteidigungsminister, später Finanzminister; zeitweise war er als "Superminister" sowohl für die Finanzen als auch für die Wirtschaft zuständig. Als Kanzler Brandt im Frühjahr 1974 wegen des Spionagefalls Guillaume zurücktrat, rückte der Hanseat ohne jede Diskussion als Regierungschef nach. In seiner Zeit als Kanzler setzten, beginnend mit der Ölkrise, die schweren Finanzprobleme der Bundesrepublick Deutschland ein, mit denen seither jede Regierung zu kämpfen hat.

(1200)

III.

Schwierige innenpolitische Entscheidungen mußte Schmidt letzlich allein verantworten, die schwerste betraf die staatliche Reaktion auf die Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hans-Martin Schleyer durch Terroristen der sogenannten Rote Armee Fraktion (RAF) im Herbst 1977. Unter seiner Leitung weigerte sich der eigens gebildete Krisenstab, der Forderung nachzugeben, Schleyer gegen inhaftierte Mitglieder der Baader-Meinhof-Gruppe auszutauschen.

Schmidt gewann die Wahlen von 1976 gegen Helmut Kohl (CDU) und von 1980 gegen Franz Josef Strauß (CSU). Zwar erhielt die sozialliberale Koalition 1980 eine klare Mehrheit, der Vorrat an Gemeinsamkeiten der Regierungspartner war aber weitgehend erschöpft. Im September 1982 warf Schmidt die ohnehin abwanderungswilligen Liberalen aus dem Kabinett, am I.Oktober löste ihn der CDU-Vorsitzende Kohl ab.

Schmidt räumt heute auch ein, er sei anfangs nicht "nett" zu Kohl gewesen, der 1976 als Oppositionsführer von Mainz nach Bonn gewechselt war. Auch wenn beide Anfang 1998 ein Fernsehgespräch auf hohem Niveau und voller gegenseitigem Respekt geführt haben, trennt sie doch einiges. Sie sind zu unterschiedliche Charaktere, um für einander Sympathie zu empfinden.

Schmidt erkennt Kohls Verdienste um die deutsche Einheit an, lehnt es aber ab, ihn als Vater des historischen Prozesses zu würdigen. Kohl habe vor 1989 ebensowenig wie andere Politiker eine Chance zur Wiedervereinigung vorausgesehen. Für die ökonomischen Fehleinschätzungen der Einheitsfolgen und eine falsche Schuldenpolitik hat er seinen Nachfolger mit jener Schärfe angeklagt, die zu seinem Markenzeichen gehört.

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По материалам газеты "Hannoversche Allgemeine Zeitung"