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Das goldne Kalb

Doppelfloeten, Hoerner, Geigen Spielen auf zum Goetzenreigen, Und es tanzen Jakobs Toechter Um das goldne Kalb herum - Brum - brum - brum - Paukenschlaege und Gelaechter!

Hochgeschuerzt bis zu den Lenden Und sich fassend an den Haenden, Jungfraun edelster Geschlechter Kreisen wie ein Wirbelwind

Um das Rind - Paukenschlaege und Gelaechter!

Aron selbst wird fortgezogen Von des Tanzes Wahnsinnwogen, Und er selbst, der Glaubenswaechter, Tanzt im Hohenpriesterrock,

~ 318 ~

Wie ein Bock -

Paukenschlaege und Gelaechter!

Koenig David

Laechelnd scheidet der Despot, Denn er weiss, nach seinem Tod Wechselt Willkuer nur die Haende, Und die Knechtschaft hat kein Ende.

Armes Volk! wie Pferd und Farrn Bleibt es angeschirrt am Karrn, Und der Nacken wird gebrochen, Der sich nicht bequemt den Jochen.

Sterbend spricht zu Salomo

Koenig David: Apropos,

Dass ich Joab dir empfehle,

Einen meiner Generaele.

~ 318 ~

Dieser tapfre General

Ist seit Jahren mir fatal,

Doch ich wagte den Verhassten Niemals ernstlich anzutasten.

Du, mein Sohn, bist fromm und klug, Gottesfuerchtig, stark genug,

Und es wird dir leicht gelingen, Jenen Joab umzubringen.

Koenig Richard

Wohl durch der Waelder einoedige Pracht Jagt ungestuem ein Reiter;

Er blaest ins Horn, er singt und lacht Gar seelenvergnuegt und heiter.

Sein Harnisch ist von starkem Erz, Noch staerker ist sein Gemuete, Das ist Herr Richard Loewenherz,

~ 318 ~

Der christlichen Ritterschaft Bluete.

Willkommen in England! rufen ihm zu Die Baeume mit gruenen Zungen Wir freuen uns, o Koenig, dass du Oestreichischer Haft entsprungen.

Dem Koenig ist wohl in der freien Luft, Er fuehlt sich wie neugeboren,

Er denkt an Oestreichs Festungsduft - Und gibt seinem Pferde die Sporen.

Der Asra

Taeglich ging die wunderschoene Sultanstochter auf und nieder Um die Abendzeit am Springbrunn, Wo die weissen Wasser plaetschern.

Taeglich stand der junge Sklave

~ 318 ~

Um die Abendzeit am Springbrunn, Wo die weissen Wasser plaetschern; Taeglich ward er bleich und bleicher.

Eines Abends trat die Fuerstin Auf ihn zu mit raschen Worten: Deinen Namen will ich wissen, Deine Heimat, deine Sippschaft!

Und der Sklave sprach: Ich heisse Mohamet, ich bin aus Yemmen, Und mein Stamm sind jene Asra, Welche sterben, wenn sie lieben.

~ 318 ~

Himmelsbraeute

Wer dem Kloster geht vorbei Mitternaechtlich, sieht die Fenster Hell erleuchtet. Ihren Umgang Halten dorten die Gespenster.

Eine duestre Prozession Toter Ursulinerinnen; Junge, huebsche Angesichter Lauschen aus Kapuz und Linnen.

Tragen Kerzen in der Hand, Die unheimlich blutrot schimmern; Seltsam widerhallt im Kreuzgang Ein Gewisper und ein Wimmern.

Nach der Kirche geht der Zug, Und sie setzen dort sich nieder Auf des Chores Buchsbaumstuehle

~ 318 ~

Und beginnen ihre Lieder.

Litaneienfromme Weisen, Aber wahnsinnswueste Worte; Arme Seelen sind es, welche Pochen an des Himmels Pforte.

"Braeute Christi waren wir, Doch die Weltlust uns betoerte, Und da gaben wir dem Caesar, Was dem lieben Gott gehoerte.

"Reizend ist die Uniform

Und des Schnurrbarts Glanz und Glaette; Doch verlockend sind am meisten Caesars goldne Epaulette.

"Ach, der Stirne, welche trug Eine Dornenkrone weiland, Gaben wir ein Hirschgeweihe Wir betrogen unsern Heiland.

~ 318 ~

"Jesus, der die Guete selbst, Weinte sanft ob unsrer Fehle, Und er sprach: Vermaledeit Und verdammt sei eure Seele!

"Grabentstiegner Spuk der Nacht, Muessen buessend wir nunmehre Irre gehn in diesen Mauern Miserere! Miserere!

"Ach, im Grabe ist es gut, Ob es gleich viel besser waere In dem warmen Himmelreiche - Miserere! Miserere!"

"Suesser Jesus, o vergib Endlich uns die Schuld, die schwere, Schliess uns auf den warmen Himmel -

Miserere! Miserere!"

~ 318 ~

Also singt die Nonnenschar, Und ein laengst verstorbner Kuester

Spielt die Orgel. Schattenhaende Stuermen toll durch die Register.

~ 318 ~

Pfalzgraefin Jutta

Pfalzgraefin Jutta fuhr ueber den Rhein, Im leichten Kahn, bei Mondenschein. Die Zofe rudert, die Graefin spricht:

"Siehst du die sieben Leichen nicht, Die hinter uns kommen Einhergeschwommen -

So traurig schwimmen die Toten!

"Das waren Ritter voll Jugendlust - Sie sanken zaertlich an meine Brust Und schwuren mir Treue - Zur Sicherheit, Dass sie nicht braechen ihren Eid,

Liess ich sie ergreifen

Sogleich und ersaeufen -

So traurig schwimmen die Toten!"

Die Zofe rudert, die Graefin lacht. Das hallt so hoehnisch durch die Nacht!

~ 318 ~

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